Stürmer Florian Niederlechner wurde von Trainer Sandro Schwarz beim 2:0 gegen FC Augsburg eingesetzt. Jetzt muss Hertha BSC 300.000 Euro zahlen.
Stürmer Florian Niederlechner wurde von Trainer Sandro Schwarz beim 2:0 gegen FC Augsburg eingesetzt. Jetzt muss Hertha BSC 300.000 Euro zahlen. imago images/nordphoto Engler

Also das kann Herthas Trainer Sandro Schwarz auch. Ein bisschen bluffen, um den Gegner zu verwirren. Noch am Freitag auf der Pressekonferenz hatte der Coach gesagt: „Es ist nicht so, dass Florian Niederlechner automatisch spielt.“ Der Hintergrund war klar. Für Niederlechners Einsatz gegen den FC Augsburg (2:0) muss Hertha jetzt wegen einer Vertragsklausel 300.000 Euro zahlen, weil er gegen seinen Ex-Klub antrat. Doch Freitag war längst klar, dass der Stürmer in der Startelf steht. Wie sich Sonnabend nach dem Abpfiff herausstellte...

Niederlechner selbst ließ nach dem Heimsieg gegen den FCA die Katze aus dem Sack: „Von Montag an war klar, dass ich sicher spielen werde. Es gab ja keine Klausel, dass ich nicht spielen darf. Nur gegen ein paar Euros, eben. Aber so genau weiß ich das nicht. So eine Situation passiert ja nicht so oft in der Bundesliga.“

Auch Trainer Schwarz bestätigte es danach: „Ja, das haben wir am Montag so mit Flo besprochen.“ Danach war es nur ein kleines Flunkern. Für Hertha haben sich die 300.000 Euro Nachzahlung an die Fuggerstädter trotzdem gelohnt. Drei ganz wichtige Punkte im Abstiegskampf, auch wenn Niederlechner wieder kein Tor schoss. Er selbst gab zu: „Es war nicht mein bestes Spiel.“

Hertha BSC: Für Niederlechner war das Spiel gegen FCA speziell

Florian Niederlechner von Hertha BSC im Zweikampf mit seinem ehemaligen Mitspieler Arne Engels vom FC Augsburg.
Florian Niederlechner von Hertha BSC im Zweikampf mit seinem ehemaligen Mitspieler Arne Engels vom FC Augsburg. imago images/Gora

Gleich nach zwei Minuten hätte er das 1:0 machen können, doch sein Schuss ging links neben den Pfosten. Viel wichtiger war aber, dass der Bayer gegen seinen Ex-Klub Vollgas gab und marschierte. Denn nur so konnte man gegen die harten Augsburger überhaupt den Sieg einfahren. Niederlechner: „Ich habe es die ganze Woche meinen Mitspielern gepredigt, wie der FCA spielt. Es macht riesigen Spaß gerade bei Hertha und genauso kommst du da unten im Abstiegskampf raus.“

Für den gebürtigen Bayern, der sich super in die Mannschaft integriert hat, war es trotzdem ein nicht ganz einfacher Tag. „Vor gerade mal sechs Wochen war ich mit den Kollegen aus Augsburg noch im Trainingslager dabei. Vier Jahre war ich in dem Verein. Das war die ganze Woche etwas Spezielles für mich.“, gibt er ehrlich zu. Doch sein Blick geht nach vorne: „Wir haben spielerisch den Turnaround nach dem 4:1 gegen Gladbach geschafft. Doch es wird noch ein langer Weg. Wir müssen dranbleiben.“

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