Hertha BSC: Darum lobt Trainer Sandro Schwarz Matchwinner Dodi Lukebakio nicht
Herthas Dodi Lukebakio scheint endlich in die Spur zu kommen. Schwarz ist nach drei Jahren der erste Trainer, der ihn richtig anpackt.

Drei Spiele, zwei Treffer, zwei Torvorlagen. Endlich zeigt Herthas Außenstürmer Dodi Lukebakio (24), was er wirklich draufhat. Wer macht es möglich? Sandro Schwarz (41)! Der neue blau-weiße Coach hat den Kniff gefunden, wie man den einstigen Problemspieler mit der Mega-Technik zur Höchstleistung bekommt. Bei den beiden stimmt die Chemie. Aber Lob gibt es für Dodi nicht vom Trainer ...
„Wenn ich öffentlich sage, dass ich mit Dodi zufrieden bin, ist das bei ihm nicht gut“, lacht Schwarz und deutet damit an, dass so ein Lob bei Lukebakio schnell zu Selbstzufriedenheit und Nachlässigkeiten führen kann. Natürlich ist der Coach happy, dass Lukebakio endlich im Team funktioniert und er seine Qualitäten auf der Außenbahn ausspielt. Beim 1:1 gegen Frankfurt war es eine starke Flanke zum Torschützen Suat Serdar. Seit drei Jahren haben fünf Hertha-Trainer und zwei Wolfsburg-Trainer versucht, den Schlendrian aus dem Belgier herauszubekommen. Keiner hat es geschafft.
Als der schnelle Techniker im Juni nach seiner Leihe in Wolfsburg zurückkam, war er zunächst ein Verkaufskandidat. Potente Interessenten gab es aber nicht für den Mann, der 2019 Hertha noch 20 Millionen Euro Ablöse wert war. Was dann passierte?
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Schwarz: „Bei Dodi muss man emotional kommen“

Schwarz fand genau den richtigen Ton, wie man mit Lukebakio reden muss. „Ich kann nicht bewerten, was vorher war. So wie ich ihn in den Wochen jetzt wahrnehme, kann ich sagen: Er ist sehr offen für Verbesserung an sich selbst. Bei ihm muss man emotional kommen. Das braucht er. Das weiß er selbst“, sagt Schwarz und wird noch deutlicher: „Es ist ein Grat zwischen Trainer und ihm, das Gefühl des Selbstbewusstseins zu vermitteln und gleichzeitig eine klare Zielsetzung geben, was wir von ihm erwarten.“
Bisher geht das richtig gut auf. Dodi spurt. Die Zeiten, dass er bei verlorenen Zweikämpfen frustriert stehen blieb, sind vorbei. Schwarz sagt nach dem 1:1 gegen Frankfurt: „Er hatte viele Offensivaktionen, er hat eine Quote in den Spielen mit zwei Treffern und zwei Torvorbereitungen. Er arbeitet wesentlich besser nach hinten. Das brauchen wir von ihm.“
Doch der Coach will das jetzt über eine längere Zeit bei Lukebakio sehen. „Dennoch geht es um die Kompromisslosigkeit bei Läufen und Zweikämpfen und um Verlässlichkeit. Daran werden wir weiter Tag für Tag arbeiten, dass er das immer wieder auf den Platz bekommt.“ Deswegen auch kein Lob. Wenn es klappt, könnte Lukebakio der eigentliche unverhoffte Königstransfer des Sommers werden …
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