Hertha BSC: Darum jubeln viele Fans über das Aus von Paul Keuter
Paul Keuter, Mitglied der Geschäftsleitung bei Hertha, war zuständig für das Image des Vereins und machte viele Anhänger mit Entscheidungen wütend.

Er war der Mann im Hintergrund, der Herthas Image verbessern und den Klub digitalisieren sollte. 2016 kam Paul Keuter (47) mit viel Vorschusslorbeeren als Twitter-Sportchef zu den Blau-Weißen – als Mitglied der Geschäftsleitung. Nach sechs Jahren kam jetzt das Aus für ihn. Herthas Fans jubeln im Netz. Von „endlich“ über „Hurra“ bis „wurde aber auch Zeit“ reichen die Kommentare. Warum das so ist, lesen Sie hier!
Die Aufgabe war groß, die Slogans noch größer. Eine seiner ersten Amtshandlungen unternahm Keuter 2016. In Zusammenarbeit mit der Werbefirma Jung von Matt wurde das Saisonmotto verkündet: „We try, we fail, we win!“ („Wir versuchen, wir scheitern, wir gewinnen!“). Viele Fans konnten damit überhaupt nichts anfangen, einige spotteten nur, andere gingen sogar auf die Barrikaden. Nichts für Traditionalisten! Nach nur einem Jahr wurde der Spruch einkassiert. Zu viel Widerstand vonseiten der Anhänger. Es folgte der bis in die Gegenwart wenig aussagende Spruch: „Die Zukunft gehört Berlin!“
Die Posse um Zanders Hymne

Völlig verrannt hatte sich Keuter 2018 mit der Schnapsidee, die legendäre Vereinshymne von Frank Zander („Nur nach Hause ...“) aus dem Stadionprogramm zu streichen und mit „Dickes B“ von SEEED zu ersetzen, weil es moderner klang. Es folgte postwendend das dicke Nee von den Anhängern. Nach Protesten wurde wieder Zander gespielt.
Die Fans fühlten sich von Keuter nie bei seinen Initiativen, den Verein populärer zu machen, mitgenommen. Immer wieder gab es Banner im Olympiastadion: „Keuter raus!“ Einige Wirrköpfe wurden im Oktober 2018 sogar kriminell und beschmierten Keuters Mietshaus.
Der Mann bemühte sich danach immer wieder um Kontakte und Fannähe. Doch so richtig erfolgreich war er damit nicht. Wesentlich besser performte er bei der Darstellung von Herthas sozialen Projekten. Da sammelte er einige Pluspunkte.
Manager Bobic auf Sparkurs
Keuter galt als heimlicher Ziehsohn von Ex-Präsident Werner Gegenbauer. Er war auch mit Ex-Manager Michael Preetz befreundet. Beide sind weg. Jetzt auch er. Viele Fans vermuten, dass der neue Boss Kay Bernstein für die Auflösung des Vertrags gesorgt hat. Wie der KURIER erfuhr, ging die Initiative aber von Manager Fredi Bobic aus. Er ist als Geschäftsführer direkter Vorgesetzter von Keuter. Das Präsidium nahm die Personalentscheidung danach an ...
Hertha hatte zweitweise sieben Personen im operativen Geschäft (drei Geschäftsführer, vier Mitglieder der Geschäftsleitung) beschäftigt. Auch bei den Bossen ist Sparkurs angesagt.
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