Ultimatives Ende ohne Happy End

Hertha BSC: Anderson Lucoqui ist da! Endstation für Ex-Kapitän Marvin Plattenhardt

Lange hatte Marvin Plattenhardt gehofft, dass sein Vertrag doch noch verlängert wird. Doch Hertha BSC holte jetzt zwei andere Linksverteidiger. 

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Marvin Plattenhardt stieg nach neun Jahren im Verein mit Hertha BSC ab. Jetzt muss er sich endgültig einen neuen Klub suchen.
Marvin Plattenhardt stieg nach neun Jahren im Verein mit Hertha BSC ab. Jetzt muss er sich endgültig einen neuen Klub suchen.Koch/imago images

Neun Jahre spielte Marvin Plattenhardt (31) für Hertha BSC, 2017 wurde er sogar Nationalspieler. Vergangene Saison war er sogar zum Kapitän befördert worden. Lange hatte der Linksverteidiger gehofft, dass sein im Juni ausgelaufener Vertrag vielleicht doch noch verlängert wird. Wird er nicht mehr! Hertha hat jetzt zwei neue Außenverteidiger auf der linken Seite. Erst kam Jeremy Dudziak (27) von Greuther Fürth, jetzt wechselte Anderson Lucoqui (26) ablösefrei von Mainz 05 zu den Blau-Weißen. Endstation für Platte.

Plattenhardt hat jetzt noch gute fünf Wochen Zeit, sich einen neuen Verein zu suchen. Dabei wollte er es eigentlich gar nicht. Der Klub war für ihn mehr als nur ein Job. 2014 kam er für 500.000 Euro Ablöse vom Zweitligisten 1. FC Nürnberg. Nach einem halben Jahr Anlaufschwierigkeiten startete Platte ab Februar 2015 unter Trainer Pal Dardai durch. 239 Spiele machte der gebürtige Filderstädter für die Blau-Weißen und zwischenzeitlich glänzte er bei der Nationalelf im Confed-Cup 2017 in Russland.

Erst noch Hoffnung durch Dardai und Weber

Herthas Trainer Pal Dardai und Marvin Plattenhardt, beide gehen jetzt getrennte Wege.
Herthas Trainer Pal Dardai und Marvin Plattenhardt, beide gehen jetzt getrennte Wege.Engler/nordphoto/imago images

Doch Anfang Januar wurde ihm bereits von Ex-Manager Fredi Bobic gesagt, dass sein Vertrag nicht mehr verlängert werden soll, obwohl er im Mai 2022 noch der Relegationsretter mit einem Freistoßtor und einer Vorlage beim 2:0 in Hamburg war. Sein Gehalt konnte sich Hertha nicht mehr leisten.

Im April keimte trotzdem noch mal Hoffnung für Plattenhardt auf, weil sein Trainer-Förderer Pal Dardai wieder ins Amt gehievt wurde. Und der neue Sportdirektor Benjamin Weber an den Verhandlungstisch mit Platte zurückkehren wollte. Da war Platte noch froh: „Das ist sehr positiv. Was daraus wird, werden wir in den nächsten Wochen sehen.“ Er war auch zu Gehaltseinbußen in der Zweiten Liga bereit.     

Shitstorm für Plattenhardt nach Instagram-Post

Dann gab es den total verunglückten Instagram-Post direkt nach dem Abstieg, als er damit nur seine Frau, die ein neues Kosmetikprodukt entwickelt hatte, unterstützen wollte. Das nahmen ihm viele Fans übel. Plattenhardt reagierte danach: „Ich habe mitbekommen, dass sich einige über meinen letzten Post geärgert haben. Darauf wollte ich kurz eingehen. Ich bin seit 9 Jahren mit Leib und Seele Herthaner. Darauf bin ich stolz. Nachdem wir in der vergangenen Saison zum Ende mit einem emotionalen Highlight die Relegation überstanden haben, sind wir jetzt leider abgestiegen. Das tut weh.“

Und er räumte ehrlich ein: „Ich verstehe alle diejenigen, die sich über den Zeitpunkt jetzt aufregen. Das tut mir leid. Das hätte ich anders machen können.“ Plattenhardt hat bei Hertha immer gezeigt, dass er als Profi lernwillig ist. Doch jetzt muss er sich ganz clever bei der Vereinssuche anstellen.   

Herthas Neuzugang Lucoqui stieg schon zweimal auf

Herthas Sportdirektor Benjamin Weber und der neue Linksverteidiger Anderson Lucoqui
Herthas Sportdirektor Benjamin Weber und der neue Linksverteidiger Anderson LucoquiCity-Press

Für ihn ist Dienstag Anderson Lucoqui als Linksverteidiger verpflichtet worden. Der Ex-Mainzer freut sich: „Ich bin stolz, jetzt ein Teil davon zu sein, und werde in jedem Training und jedem Spiel alles reinwerfen, um zu einer gelungenen Saison beizutragen.“ Am Sonnabend trifft er mit Hertha auf Fortuna Düsseldorf. Bei den Rheinländern spielte Lucoqui von 2016 bis 2018 und stieg vor fünf Jahren mit Fortuna auf. 2020 gelang ihm mit Arminia Bielefeld der zweite Bundesliga-Aufstieg. Klappt es ein drittes Mal bei Hertha? 

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