Nach dem 4:6 in Magdeburg
Hertha BSC: Sechs Gegentore! Jetzt holt Dardai den alten Pal wieder raus
Im Sturm klappt es jetzt prima bei Hertha BSC, doch die Abwehr hat erhebliche Mängel. Coach Pal Dardai kündigt knallharte Defensivarbeit im Training an.

Neue Mannschaft, altes Problem bei Hertha BSC! Die Abwehr ist nicht ganz dicht. Das 4:6 beim 1. FC Magdeburg zeigt eines ganz genau: Ist eine Baustelle fertig, taucht schon wieder die nächste auf. Zum Saisonstart bereitete der Sturm Sorgen. Das wurde behoben. Jetzt klemmt es mal wieder in der Defensive. Sechs Gegentore, das ist einfach zu viel! Cheftrainer Dardai holt jetzt den alten Pal wieder raus!
Erinnern Sie sich noch? In seiner ersten Amtszeit (2015 bis 2019) gab es unter Dardai komplett organisierten, defensiven Fußball, bei dem der Gegner laufen musste und die Blau-Weißen mit nur ein paar Torchancen Siege einfuhren. Pragmatiker Dardai ließ so spielen, weil mehr mit dem Spielermaterial nicht möglich war. Für viele Fans war das damals unattraktiv und Dardai bekam zu Unrecht den Ruf, dass er nur defensiv spielen lassen kann.
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Der Sturm wird immer torgeiler

Für einige sieht es so aus, dass sich der Ungar im Sommer neu erfunden hat. Die Realität ist aber eine andere. Schon als Jugendtrainer setzte er auf Offensivfußball. Jetzt in seiner dritten Amtszeit hat er mit dem Radikalumbau des Teams wirklich die Chance, eine mutige, offensive Hertha zu formen. Die Fortschritte sieht man im Angriff immer mehr. Der neue Mittelstürmer Haris Tabakovic schafft in Magdeburg seinen zweiten Doppelpack hintereinander, Flügelflitzer Fabian Reese trifft endlich, und Talent Marten Winkler macht auch ein Tor. Alles prima!
Dardai: „Die Defensive war Schrott“

Dardai sagt nach der vierten Saisonpleite: „Die Offensive war gut, die Defensive war Schrott!“ Schneller Handlungsbedarf ist angesagt. Der Coach will in den nächsten zwei Wochen im Training erst mal zurück zum organisierten Fußball aus der Defensive heraus. „Unter Druck musst du im Ballbesitz bleiben. Du musst den Gegner zum Laufen bringen. Da gab es eine Zeit, wo wir damit sehr viele Punkte gesammelt haben. Das war, als ich das erste Mal Trainer war. Das müssen wir jetzt auch praktizieren und üben“, kündigt Dardai an.
Ja, es gab diese zwei bösen Überraschungen für den Trainer und er spricht sie offen an. Da ist das Mittelfeld: „Ich hätte das nie gedacht, dass wen man in Führung geht, keiner so richtig die Verantwortung übernimmt, um im Ballbesitz zu bleiben, und mit dem Ball mutig umgeht. Wir hatten nie eine richtige Kontrolle. Den Gegner laufen lassen, Spielkultur reinbringen. Das fehlte. Wir wollten immer nur nach vorne. Das Umschaltspiel, das müssen wir lernen.“ Von hinten nach vorne und noch mehr von vorne nach hinten.
Dardai fängt in der Abwehr wieder beim ABC an
Und da ist die Abwehr: „Da war Naivität. Was wir für Tore bekommen haben, das ist für mich neu. Wir müssen eine Analyse machen, wie die Mannschaft den eigenen 16er verteidigt. Ich wollte das nie, das habe ich mir nie gewünscht.“
Ganz deutlich ausgedrückt: Bei der Defensivarbeit fängt Dardai noch mal mit den Spielern beim ABC an. Dabei will er eigentlich seinen Fokus aufs neue Angriffsspiel mit hohem Pressing setzen. Doch der Coach lässt sich nicht entmutigen: „Wir haben einen komplett neuen Kader. Jetzt müssen wir analysieren und arbeiten. Ende Herbst haben wir eine richtige starke Mannschaft. Das Material ist hier. Die Spieler müssen sich zusammenfinden.“