Dieser Verkauf wird reine Nervensache

Hertha BSC: 15 Klubs wollen Lukebakio, Sportdirektor Weber setzt jetzt das Pokerface auf

Herthas Sportdirektor Benjamin Weber wartet auf das Topangebot für Verkaufskandidat Dodi Lukebakio und hofft auf eine Preistreiberei.

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Herthas Sportdirektor Benjamin Weber lässt sich beim Poker um Dodi Luebakio nicht in die Karten schauen.
Herthas Sportdirektor Benjamin Weber lässt sich beim Poker um Dodi Luebakio nicht in die Karten schauen.Popow/imago

Bei Hertha BSC ist Dodi Lukebakio (25), mit elf Treffern der beste Torschütze der vergangenen Saison, längst zum Phantom geworden. Nicht im Trainingslagger, nicht bei der Saisoneröffnungsfeier. Er hält sich abseits des Teams in der zweiten Trainingsgruppe fit. Nach den Abgängen von Stürmer Krzysztof Piatek (28) und Lucas Tousart (26) ist der Belgier der nächste dicke Verkaufsbrocken. Lukebakio soll die erhofften fetten Millionen, mindestens zwölf davon, bringen. Es wird ein Nervenspiel – und Sportdirektor Benjamin Weber (43) setzt jetzt sein Pokerface auf.

Piatek und Tousart waren die beiden Megaverdiener im Team, Interessenten war rar gesät wegen der laufenden Kosten. Hauptziel war für Weber, dass sie so schnell wie möglich von der eigenen Gehaltsliste runterkommen. Der Pole ging ablösefrei zum türkischen Klub Basaksehir. Es wird nur einen kleinen Boni-Nachschlag geben. Der Franzose wechselte zum Stadtrivalen 1. FC Union – für drei Millionen Euro plus eventueller Nachzahlung von weiteren drei Millionen.

Für Lukebakio ist ein Markt da

Dodi Lukebakio schaffte bei Hertha BSC den Durchbruch und machte vergangene Saison elf Tore.
Dodi Lukebakio schaffte bei Hertha BSC den Durchbruch und machte vergangene Saison elf Tore.Contrast/imago

Bei Lukebakio drängt die Zeit nicht so, weil er rund 40 Prozent weniger verdient als die anderen beiden und so Herthas klamme Kasse nicht zu stark belastet. Der flinke Flügelstürmer ist der Puffer bei den Verhandlungen. Und: Im Laufe der letzten zwei Monate häuften sich die interessierten Klubs.

Es sind jetzt schon 15 (!) mit AC Florenz, Lazio Rom, Atalanta Bergamo, Inter Mailand, FC Bologna, FC Turin, AS Rom, AC Mailand aus Italien, Olympique Lyon und OSC Lille aus Frankreich. Dazu noch Ajax Amsterdam, FC Villarreal, Besiktas Istanbul, Al-Hilal SFC und der SC Freiburg. Für Lukebakio ist ein echter Markt da!

Besiktas-Angebot abgelehnt

Und darauf wird Weber setzen. Die Strategie ist, dass die Konkurrenten den Preis für den belgischen Nationalspieler hochtreiben sollen. Zur Not gibt es den Verkauf erst am Deadline Day der Transferperiode am 1. September. Das erfordert starke Nerven. Weber betont: „Wir brauchen Geduld, der Transfermarkt kommt doch erst jetzt richtig in Schwung.“

Als Besiktas vergangene Woche ein freches Witz-Angebot über 3,5 Millionen machte, lächelte Weber es nur weg. Das kann in den nächsten fünf Wochen noch öfter passieren.

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