Hertha-Abstieg! Boss Boateng: „Alles traurig, ich bin gebrochen!“
Kevin-Prince Boateng beendet seine große Laufbahn als Absteiger mit seinem Herzensverein.

Ex-Trainer Felix Magath vertraute ihm vergangenes Jahr beim Relegationskrimi in Hamburg, und Hertha BSC war danach gerettet. Auch Coach Pal Dardai setzte im Endspiel gegen den VfL Bochum auf Leitwolf Kevin-Prince Boateng (36). Er zauberte noch ein letztes Mal im Olympiastadion und er kämpfte gegen die Bochumer, aber auch gegen seinen eigenen Körper. Am Ende stand diesmal der Abstieg.
Für den Weddinger Jungen, der bei Hertha BSC in der Jugendakademie groß wurde und vor zwei Jahren zu seinem Herzensverein zurückkehrte, ist der Super-GAU eingetreten. Zum Karriereende der Abstieg mit Hertha. Schlimmer kann ein Profi seine Fußballschuhe nicht an den Nagel hängen. Für ihn war der Abpfiff des 1:1 gegen Bochum mehr als nur ein Schlag in die Magengrube. Trotzdem stellte er sich tapfer zum Interview bereit, obwohl er hätte heulen wollen.
Boateng: „Der Hertha-Abstieg ist nicht jetzt passiert“
„Es ist einfach nur bitter, ich liebe den Verein und bin gebrochen. Ich kann es noch nicht realisieren, es ist alles nur traurig“, erklärte der Führungsspieler, der diesmal sogar Kapitän war. Die große Fußballbühne als absoluter Verlierer verlassen: Das ist wirklich nicht das Ding des sonst immer selbstbewussten Boateng. „Der Abstieg ist nicht an diesem Tag passiert“, sagte er noch.
Dieselben Worte wählte dann auch Cheftrainer Pal Dardai: „Hertha BSC ist nicht heute abgestiegen. Das war ein langer Prozess. Wenn man als Spieler die ganze Zeit nicht zuhört und es nur am Schluss macht, dann ist es so.“ Zu wenig Laufbereitschaft, zu wenig Kampf, zu wenig Disziplin lautet die versteckte Generalkritik des Ungarn.
Dardai will weitermachen

Dardai kündigt an: „Ich werde eine schriftliche Analyse über das Team machen.“ Dardai wird den Kader aufräumen, und so mancher Spieler wird sich wundern, dass er in ein paar Wochen schon nicht mehr dabei ist. Dardai, der Hertha schon zweimal (2015 und 2021) rettete, hat an diesem Abstieg auch zu knabbern. Doch er ist ein Kämpfer: „Es tut weh, aber ich habe schon so viel erlebt. Wir sind abgestiegen, jetzt müssen wir an die Zukunft denken. Wie stabilisierst du das hier alles.“
Doch die wichtigste Botschaft hört sich so an: „Es lohnt sich, hier zur arbeiten. Es ist eine Superstadt, ein Superverein.“ Dardai schaut nach vorne und will weitermachen. Für Boateng ist auf dem Platz Schluss mit einem schlimmen Karriereende.
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