Großes Rätsel bei Hertha BSC: Beendet Trainer Schwarz das Dardai-Dilemma?
Vieles spricht dafür, dass Herthas Cheftrainer gegen Borussia Mönchengladbach ein ganz linkes Ding mit Marton Dardai plant.

Hertha BSC will, nein, Hertha BSC muss den Bock umstoßen, um im Kampf gegen den Abstieg nicht frühzeitig k.o. zu gehen. Die Frage, die verdammt viele Hertha-Fans vor dem Duell gegen Borussia Mönchengladbach (Sonntag, 15.30 Uhr, DAZN) umtreibt, lautet: Bekommt Marton Dardai (20) endlich eine Chance unter Cheftrainer Sandro Schwarz?
„Marton ist immer eine Option“, erklärt Schwarz. Das Problem: Gezogen hat er diese so gut wie nie.
Der Sohn von Klub-Legende Pal Dardai stand unter Schwarz nur einmal in dieser Saison in der Startelf, kommt insgesamt auf magere sieben Einsätze, verteilt auf mickrige 175 Minuten. Zuletzt durfte Dardai am 23. Oktober beim 2:1-Sieg gegen Schalke ran. Für 60 Sekunden, eingewechselt in der Nachspielzeit.
Marton Dardai ist bei Hertha BSC Dauer-Reservist

Über das Dardai-Dilemma als Dauer-Reservist rätseln viele, weil Marton noch vor nicht all zu langer Zeit einen kometenhaften Aufstieg hinlegte. Anders als sein älterer Bruder Palko, der unter Papa Pal debütierte, schaffte Marton unter dem damaligen Trainer Beruno Labbadia den Sprung zum Bundesliga-Spieler. Experten waren sich schnell einig: Der zweite Spross von Pal Dardai hat das Potenzial, in die Fußstapfen seines Papas, Herthas Rekordspieler, zu treten.
Marton ist hochveranlagt: groß, schnell, mit gutem Auge im Spielaufbau und Diagonalpässen, die an Jerome Boateng zu dessen besten Zeiten erinnern. Die Herzen der Fans flogen ihm zu, auch andere Klubs buhlten um Deutschlands U21-Nationalspieler. Aber Marton blieb Hertha treu, verlängerte vor eineinhalb Jahren nach seiner Wahl zum Herthaner der Saison seinen Vertrag bis 2025.
Die Dardai-Dynastie bröckelt bei Hertha BSC
Doch statt durchzustarten und Herthas neues Aushängeschild zu werden , sah Marton Dardai unter den Trainern Tayfun Korkut und Felix Magath kein Land. Zur Wahrheit gehört allerdings auch, dass der Verteidiger immer wieder von Verletzungen ausgebremst wurde. Seit dem Sommer ist er fit – spielt aber unter Schwarz kaum eine Rolle. Das könnte sich gegen Gladbach endlich ändern.
Zwar braucht Hertha dringend Tore – die Hoffnungen ruhen auf Florian Niederlechner (Willy Kanga und Stevan Jovetic fallen weiter aus) –, um die Aufholjagd im Abstiegskampf einzuläuten, muss Hertha aber besser verteidigen (13-mal klingelte es zuletzt in vier Spielen).
Hertha BSC: Kempf, Dardai, Plattenhardt – drei Linksfüße für drei Punkte?
Ein Grund für die Gegentorflut: Hertha ist einfach zu klein für die Bundesliga. Marc Kempf (1,86 Meter) und Filip Uremovic (1,84 Meter), der zuletzt für den verletzten Agustin Rogel (1,90 Meter) einsprang, agieren oft unglücklich – vor allem bei Standards. Oft fehlen nur Zentimeter. Dardais Körperlänge (1,88 Meter) kann da den Unterschied ausmachen.
Ganz egal ob Dreier- oder Viererkette: Die Fans finden, Marton hat eine neue Chance verdient. Gut möglich, dass Schwarz aufgrund von Gladbachs Grundformation bei der Viererkette bleibt – und mit Marton, Marvin Plattenhardt und Marc Kempf (alles Linksfüße) ein ganz linkes Ding plant, um endlich die ersten Punkte einzufahren.
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