Bittere Vertragsauflösung bei Hertha

Geschäftsführer Schmidt kämpft bei seinem Abschied mit den Tränen

Private Sorgen zwangen den blau-weißen Macher zum Rücktritt: „Die Wochen und Monate haben an mir genagt.“

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Geschäftsführer Carsten Schmidt (r.) sieht man die Sorgen bei der Pressekonferenz an.
Geschäftsführer Carsten Schmidt (r.) sieht man die Sorgen bei der Pressekonferenz an.Foto: City-Press

Das Schicksal schlägt brutal zu, du musst deswegen deinen geliebten Job aufgeben. Dieses Drama hat sich bei Hertha BSC abgespielt. Geschäftsführer Carsten Schmidt (58) bat um Auflösung seine Vertrags, weil ein Familienmitglied schwer erkrankt ist. Es ist so bitter!

Den ehemaligen Sky-Boss, der erst am 1. Dezember 2020 bei Hertha als „CEO“ antrat, kennen alle als anpackenden, optimistischen Mann, der immer freundlich lächelt. Davon sieht man bei der Presserunde nichts. Als Präsident Werner Gegenbauer (71) den Rücktritt seines wichtigsten Angestellten erklärt und sich für die Arbeit bedankt – „Ich bedauere sehr, dass alles das, was angestoßen ist, wir nicht mehr gemeinsam bearbeiten und ernten können“ –, muss der drei Meter neben ihm sitzende Schmidt schlucken. Er kämpft mit den Tränen.

„Hertha hat einen Geschäftsführer mit 100 Prozent verdient“

Der Mann behält die Fassung, doch sein Blick verrät alle Sorgen und seine Trauer, darüber, dass er den Job nicht vollenden kann. „Wer mich kennt, weiß, dass ich eine Sache ganz mache. Hertha BSC hat einen Geschäftsführer mit 100 Prozent verdient, das kann ich nicht mehr bedienen. Dass es so abrupt endet, macht mich traurig.“

Gegenbauer hatte in den vergangenen Wochen versucht, Schmidt irgendwie zu halten. Auch der Geschäftsführer rang mit sich und sagt: „Ich hatte zuerst Lösungen für mich alleine gesucht, ehe ich zu Herrn Gegenbauer gegangen bin.“ Doch der private Schicksalsschlag, über den Stillschweigen vereinbart wurde, ließ nichts anderes zu. Schmidt: „Die Wochen und Monate haben an mir genagt. Privat war es eines der schlechtesten Jahre. Die private Situation ist sehr belastend.“

Wird der Posten neu besetzt?

Hertha bleibt er verbunden: „Ich werde mir jedes Spiel anschauen. Wenn Hertha anruft, gehe ich immer ans Telefon.“ Und dann kommt doch sein Optimismus durch: „Ich mache mir keine Sorgen, dass der Klub in ein Vakuum schlittert.“

Zunächst übernehmen Manager Fredi Bobic und Finanzboss Ingo Schiller Schmidts Arbeit. Ob der Posten des Geschäftsführers neu besetzt wird, will das Präsidium in den nächsten Tagen beraten.

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