Hertha-Leihgabe Eduard Löwen ist beim VfL Bochum happy. Anders fällt sein Fazit über seine blau-weiße Zeit aus.
Hertha-Leihgabe Eduard Löwen ist beim VfL Bochum happy. Anders fällt sein Fazit über seine blau-weiße Zeit aus. Imago

Da ist einer mächtig angefressen! Hertha-Leihgabe Eduard Löwen trifft mit dem VfL Bochum (Sonntag, 17.30 Uhr) auf die Blau-Weißen und lässt vor dem Wiedersehen nicht nur mächtig Dampf ab, sondern überrascht auch mit einer steilen These.

„Ich hatte bei Hertha eine sehr schwere Zeit. Ich glaube auch, dass ich sehr oft benachteiligt wurde“, erklärt der 24 Jahre alte Olympia-Fahrer. Insgesamt stand Löwen – auch verletzungsbedingt – in der vergangenen Saison nur 79 Minuten in sieben Spielen auf dem Platz.

Löwen fühlt sich bei Hertha nicht fair behandelt

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Der Grund aus seiner Sicht: Seine Trainingsleistungen seien nicht fair bewertet worden. Der Mittelfeldmann: „Ich habe mich immer angeboten und nie hängen lassen. Dann ist es natürlich frustrierend, wenn du nie dabei bist.“

Der Groll ist irgendwie verständlich. 2019 wechselte Löwen als Hoffnungsträger für sieben Millionen Euro vom 1. FC Nürnberg nach Berlin. Doch statt den nächsten Karrieresprung zu machen, kam er bei Hertha nie richtig in den Tritt. Nach nur einem Jahr verlieh Ex-Manager Michael Preetz ihn an den FC Augsburg. Weil bei Hertha im Winter große Not herrschte, holte man Löwen vorzeitig zurück. Doch spielen durfte er sowohl unter Bruno Labbadia als auch unter Retter Pal Dardai kaum.

Löwen stellt Dardais Autorität in Frage

Dem Ungarn und aktuellen Cheftrainer gibt er dafür keine Schuld: „Ich kann nur sagen, dass der Trainer viel von mir gehalten hat – zumindest nach dem, was er zu mir persönlich gesagt hat. Auch vor der Mannschaft. Trotzdem durfte ich nicht spielen.“

Ein Zustand, der ihn eine steile These aufstellen lässt. „Um ganz ehrlich zu sein: Die Frage ist, wie viel der Trainer zu sagen hat. Ob es am Ende wirklich vom Trainer kommt?“ Ob Preetz oder Sportdirektor Arne Friedrich tatsächlich Einfluss auf die Aufstellung genommen hätten, sagt Löwen nicht. Für ihn sei es aber ein „verlorenes Jahr“ gewesen.

Dass er selbst daraus etwas mitgenommen hat, will Löwen, der bei Hertha noch einen Vertrag bis 2024 besitzt und ohne Kaufoption an den VfL verliehen wurde, beim Wiedersehen mit den Ex-Kollegen zeigen: „Diese Erfahrung macht mich letztlich mental stärker.“

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