Ein Herz und eine Seele. Bayerns Coach und sein Abwehrchef Alaba. Im Sommer gehen sie getrennte Wege.
Ein Herz und eine Seele. Bayerns Coach und sein Abwehrchef Alaba. Im Sommer gehen sie getrennte Wege. Foto: dpa

Das war es wohl endgültig mit David Alaba und dem FC Bayern. Der österreichische Nationalspieler wird nach Saisonende höchstwahrscheinlich zu Real Madrid wechseln. Auch FCB-Trainer Hansi Flick, der intern seit Monaten um den Verbleib seine Abwehrchefs gekämpft hat, findet sich jetzt mit dem Abgang ab.

„Die Hoffnung stirbt zuletzt. Aber ich weiß natürlich auch schon, dass es aktuell in eine gewisse Richtung geht, die für die Mannschaft mit Sicherheit einen Wechsel, eine Änderung bedeutet“, erklärte Flick bei der Pressekonferenz zum heutigen Spiel beim FC Augsburg (20.30 Uhr).

Auf Alaba setzt der Bayern-Coach weiterhin voll und ganz – auch beim Spiel in Augsburg. „Wichtig ist für ihn, dass er sehr fokussiert ist. So erlebe ich ihn auch“, sagt Flick. Der Triple-Coach richtet den Blick aber schon auf die Zeit nach Alaba: „Änderungen sind oftmals auch dazu da, um etwas Neues in der Entwicklung einer Mannschaft voranzutreiben.“ Und so platzierte Flick schon mal eine Erwartungshaltung an die Münchner Bosse: „Klar ist, wenn ein Spieler von der Qualität den Verein verlässt, dass der Verein natürlich einen anderen Spieler holen muss und holen wird.“

Alaba darf mit seinem Berater Pini Zahavi seit Jahresanfang mit anderen Vereinen verhandeln und könnte jetzt auch einen Vertrag fixieren. Da er ablösefrei ist, kann er wohl auf ein Gehalt in jener zweistelligen Millionenhöhe hoffen, das ihm die Bayern-Bosse in Corona-Zeiten offensichtlich nicht zugestehen wollten.

Mit Real scheint er den Klub gefunden zu haben. Auch wenn Madrids Trainer Zinedine Zidane erklärt: „Alaba? Er ist nicht mein Spieler. Ich werde nicht auf diese Dinge eingehen.“ Das heißt nichts anderes, dass sich der Trainer der Königlichen nur nicht zum laufenden Poker äußern will.

Einmal noch Augsburg, einmal noch Schalke am Sonntag - Alaba befindet sich endgültig auf einer Abschiedstournee im Bayern-Trikot. Er könnte sich mit seiner persönlich zehnten Meisterschaft und einem dritten Champions-League-Titel nach 2013 und 2020 aus München verabschieden.

Dafür muss gerade auch er dringend die Wackel-Abwehr stabilisieren. Diese agierte gegen Freiburg „einen Tick tiefer und ein bisschen aufmerksamer bei den langen Bällen“, wie Jérôme Boateng zufrieden berichtete. An der Besetzung der Kette mit Pavard, Boateng, Alaba und Davies wird Flick in Augsburg kaum etwas ändern, „weil Konstanz wichtig ist“, wie er selbst anmerkte. Flick richtete auch einen klaren Auftrag an Alaba und Co. „Natürlich wollen wir in der Defensive auch mal wieder die Null sehen. Daran arbeiten wir.“