1:1! Drama-Queen Hertha: Elfer, doch kein Elfer, ein Punkt gegen Frankfurt ist da
Der Kölner Keller rettete den Blau-Weißen ein Remis, weil Schiri Frank Willenborg einen Strafstoß zurücknimmt.

Mehr Zittern für einen Punkt geht nicht. Hertha spielt mal wieder Drama-Queen und holt im ersten Heimspiel der Saison ein 1:1 (1:0) gegen Europacupsieger Eintracht Frankfurt. In der 89. Minute pfiff Schiri Frank Willenborg erst einen Elfer und nach ewigen drei Minuten zog er ihn nach Videosichtung wieder zurück.
Was war passiert? Herthas Keeper Oliver Christensen hatte den heranstürmenden Frankfurter Rafael Borre mit der Hand leicht am Fuß berührt. Borre machte noch einen Schritt und fiel dann hin. Willenborg war sich erst sicher, doch der Videokeller in Köln mahnte an: Bitte kontrollieren! Immer wieder schaute sich der Unparteiische die Szene an, dann nahm er seine Entscheidung völlig korrekt zurück. Ein großes Glück für Blau-Weiß.
Glasner sauer auf Schiri Willenborg

Christensen sagt es so: „Ja, ich habe ihn leicht touchiert, aber das reicht doch nicht für einen Elfmeter. Auch als der Pfiff kam, dachte ich, das kann doch kein Elfer sein. Je länger der Schiri sich das Video angeschaut hat, kam bei mir das Gefühl, dass er ihn zurücknimmt.“
Schiedsrichter Willenborg erklärte seine Korrektur so: „Meine Wahrnehmung auf dem Feld war, dass der Torwart dem Stürmer den Fuß wegzieht. Es schien eine klare Sache zu sein. Meine Wahrnehmung deckte sich nicht mit den Bildern des Videoschiedsrichters. Ich sehe in den Bildern, dass es eine Berührung gibt, die aber nicht ursächlich ist für den Fall des Spielers. Für mich wurde meine Wahrnehmung widerlegt.“
Frankfurts Trainer Oliver Glasner sah das natürlich anders: „Für mich war es ein Elfmeter. Das war eine Fehler, den er gemacht hat.“ Eintracht-Torwart Kevin Trapp: „Ob es für einen Elfer reicht, weiß ich nicht. Der Schiedsrichter hat uns gesagt, dass er kurz vor Schluss keinen Gurken-Elfer geben will.“ Rumms, der Frust bei den Hessen saß tief.
Hertha war zufriedener mit dem Remis. Der Fehlstart ist erstmal gestoppt. Dafür sorgten auch die Fans vor dem Anpfiff. Die Anhänger hatten sich zum Saisonauftakt im Olympiastadion eine ganz starke Choreo ausgedacht. Ein riesiges Bildbanner, das bis unters Dach der Arena reichte, das drei Generationen zeigte: Opa, Vater, Kind. Dazu im Rund diese neun Wörter: „Der Berliner - groß und klein -schwört auf seinen Verein!“
Verteidiger Marc Kempf: „Da hat man schon ein bisschen Gänsehaut, die Unterstützung ist sensationell. Die Fans machen die Aufbruchstimmung voll mit.“
Serdar mit Blitztor nach drei Minuten
Getragen von der Euphorie in der Betonschüssel legten die Spieler gleich mit Vollgas los. Neuzugang Chidera Ejuke wirbelte und war hellwach. Zwei Minuten und 37 Sekunden waren vergangen, da schnappte er sich nach einem Frankfurter Fehlpass den Ball, gab ihn blitzschnell weiter zu Dodi Lukebakio und der flankte von rechts. Suat Serdar nickte gnadenlos zum 1:0 ein.
Eine halbe Stunde spielten die Blau-Weißen danach mit voller Offensivpower. Danach ließen sich immer weiter in die eigene Hälfte drücken. Trotzdem ging es mit der Führung in die Pause. Danach folgte die Ernüchterung. Neuzugang Filip Uremovic vertändelte den Ball an Frankfurts Randal Kolo Muani, der locker leicht zu Daichi Kamada passte. Der Japaner drückte die Kugel zum 1:1 (54.) ein.
Das Spiel ging hin und her. Stevan Jovetic (71.) und Suat Serdar (82.) vergaben Riesenchancen zum 2:1. Zum Glück rächte es sich nicht, weil Schiri Willenborg mit Hertha gnädig war…
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