Schiedsrichter Harm Osmers versucht den BVB-Spielern und den Profis von Hertha BSC zu erklären, warum er das Spiel minutenlang unterbrach.
Schiedsrichter Harm Osmers versucht den BVB-Spielern und den Profis von Hertha BSC zu erklären, warum er das Spiel minutenlang unterbrach. imago/Jan Huebner

Auf den ersten Blick scheint das 1:4 eine klare Angelegenheit gewesen zu sein. Doch zwischenzeitlich schnupperte Hertha BSC beim BVB am Ausgleich, bis die Partie jäh unterbrochen wurde. Minutenlang herrschte Unklarheit, die Spieler wunderten sich, die Fans pfiffen. Eine technische Panne beim Videobeweis zieht Hertha BSC beim BVB den Stecker!

Es ist inzwischen traurige Normalität. Jedes Wochenende, ja in fast jedem Bundesligaspiel, sorgt der Videobeweis erst für Verwirrung und dann oft für großen Ärger. Meist geht es dabei um die mittlerweile aberwitzige Handspielregel, die gefühlt von jedem Schiedsrichter (und später auch von Spielern und Experten) anders ausgelegt wird.

Bei Herthas Spiel in Dortmund ging es aber gar nicht um ein Handspiel. Oder doch? In Dortmund herrschte nach Abpfiff am Sonntagabend selbst darüber Unklarheit.

Was war passiert? Schiedsrichter Harm Osmers unterbrach das Spiel in der 67. Minute für eine gefühlte Ewigkeit, hielt sich den Knopf im Ohr und deutete Zuschauern wie Spielern im Signal-Iduna-Park an, dass er mit dem Kölner Keller kommuniziere. Bei Hertha BSC begann das große Zittern: War doch vielleicht jemand in irgendeiner Szene mit der Hand am Ball im Strafraum gewesen? Gibt es Elfmeter für Dortmund?

VAR-Panne: Hertha-Spiel beim BVB fünf Minuten lang unterbrochen

Schiedsrichter Harm Osmers unterbrach die Partie zwischen dem BVB und Hertha BSC für fünf Minuten, offenbar wegen einer Panne beim Videobeweis.
Schiedsrichter Harm Osmers unterbrach die Partie zwischen dem BVB und Hertha BSC für fünf Minuten, offenbar wegen einer Panne beim Videobeweis. imago/Jan Huebner

Auch die Zuschauer vor dem Fernseher waren nicht schlauer. Zeitlupen wurden zunächst nicht eingespielt, dann gab es zwei Szenen zu sehen. Einmal wie Lucas Tousart, Herthas Torschütze zum 1:2, mit dem Oberkörper zur Ecke klärte. Eine andere Wiederholung zeigte, wie Hertha-Kapitän Marvin Plattenhardt den Ball im Strafraum mit dem Kopf spielt. Handspiel? Gab es keins.

Wieso es dennoch fünf (!) Minuten dauerte? Offenbar war die Verbindung des Schiedsrichters nach Köln unterbrochen, weswegen Osmers das Spiel nicht wieder freigeben wollte. Vermutet wird, dass wegen Funkproblemen keine Überprüfung der beiden angesprochenen Szenen stattfinden konnte. Dass der Unparteiische nicht einfach wie früher das Spiel ohne Unterstützung des VAR leitete, offenbart, wie verunsichert die Schiedsrichter mittlerweile sind.

Hertha BSC: Technische Panne beim Videobeweis sorgt für Ärger

Die Fans auf beiden Seiten haben auf jeden Fall die VAR-Faxen dicke: „Scheiß DFB“, schallte es zwischen Gäste-Block und Dortmunder Südtribüne hin und her.

Besonders bitter war die lange Unterbrechung für Hertha BSC: Die technische Panne zog der Mannschaft von Trainer Sandro Schwarz den Stecker. Die gute Phase war dahin, statt weiter am Ausgleichstor zu schnuppern, kassierten die Blau-Weißen rasch das vorentscheidende dritte Gegentor.

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