Spüren die Unterstützung der Fans: Hertha-Trainer Sandro Schwarz und seine Spieler.
Spüren die Unterstützung der Fans: Hertha-Trainer Sandro Schwarz und seine Spieler. Imago/Matthias Koch 

Die Stimmung ist bei Hertha BSC trotz magerer Punkteausbeute und Horror-Finanzzahlen so gut wie lange nicht mehr. Großen Anteil am Wandel haben neben Präsident Kay Bernstein vor allem Cheftrainer Sandro Schwarz und seine Spieler – und die leidgeprüften Anhänger. Fan-Liebe als Antrieb: Schwarz erklärt Herthas neues Stimmungshoch.

Ja, der Applaus auf der Mitgliederversammlung tat Coach Schwarz gut. Noch mehr freut ihn aber der Zuspruch des wichtigsten blau-weißen Barometers – Herthas Ostkurve. Dort, wo sich in der vergangenen drei Spielzeiten regelmäßig Wut und Frust breitmachten, werden Herthas Profis in dieser Saison regelmäßig gefeiert.

„Klar tut das gut, wenn man Wertschätzung und Anerkennung spürt“, freut sich Schwarz und verrät: „Das gibt mir auch Energie und zeigt in erster Linie, dass anerkannt wird, wie man mit den Menschen umgeht, wie wir arbeiten.“

Hertha-Fans honorieren Entwicklung unter Schwarz

Nahbar: Herthas Cheftrainer Sandro Schwarz nimmt sich nach dem Training viel Zeit für die Fans.
Imago/Matthias Koch 
Nahbar: Herthas Cheftrainer Sandro Schwarz nimmt sich nach dem Training viel Zeit für die Fans.

Die Fans honorieren Herthas neuen Teamgeist, die Entwicklung unter Schwarz – selbst wenn die Tabelle das bisher nicht widerspiegelt. Schwarz: „Ich finde, das tut extrem gut. Das ist auch mein persönlicher Antrieb, um ehrlich zu sein. Wenn du nach dem Spiel dastehst und weißt, die Leute sind glücklich darüber, dass wir alles rausgefeuert haben. Dafür lohnt es sich, jeden Tag fleißig zu arbeiten.“

Dass das bis vor kurzem ganz anders war, weiß Schwarz auch. Vor nicht mal einem Jahr marschierten einige Ultras beim Training auf, bedrohten sogar Spieler. Dazu der Trikot-Eklat, als einige Fans die Spieler nach einer Pleite aufforderten, die Trikots auszuziehen. Die Profis reagierten auf die Vorführung und ließen lange die Kurve links liegen.

Hertha-Fans geben dem Team Energie

Seit der Rettung in der Relegation und der Amtsübernahme von Schwarz ist die blau-weiße Eiszeit vorbei. Jetzt verrät Schwarz, „dass das durchaus ein Thema zu Beginn der Saison war. Wir haben der Mannschaft gesagt, dass es extrem wichtig ist, wie wir uns verhalten. Da hat jeder einzelne Fan ein sehr gutes Gespür dafür. Das sollte man nicht unterschätzen.“

Der Hertha-Coach erklärt: „Da geht es nicht darum, was um 17 oder 18 Uhr auf der Anzeigetafel steht. Das ist auch extrem wichtig, aber das ist die Folge davon, wie wir uns auf dem Platz oder nach dem Training, wenn wir in die Kabine gehen, verhalten. Das sind Kleinigkeiten. Aber ich finde, das ist uns allen zusammen sehr gut gelungen.“

Schwarz imponiert die Fan-Liebe vor allem, „nachdem wir mit zwei extrem negativen Erlebnissen gestartet sind“. Nach der Pokal-Pleite und der Derby-Niederlage gegen den 1. FC Union sei die Stimmung auch in der Kabine kritisch gewesen. „Da haben sich einige gefragt, geht das Theater schon wieder los“, verrät Schwarz. 

Hertha-Trainer Schwarz lobt Support der Fans

Ging es nicht. Stattdessen präsentiert sich Hertha BSC endlich wieder als Einheit. Schwarz happy: „Das haben wir gemeinsam hinbekommen. Die Leute spüren, wir hauen alles rein und wir bekommen das auch zurück. Das ist eine Identität, bei der sich beide Seiten darauf verlassen können“, erklärt Schwarz und schiebt lachend hinterher: „Dieses Wechselspiel hat bis jetzt ganz gut funktioniert.“

Schwarz verspricht, dass er und sein Team sich nicht auf dem neuen Stimmungshoch ausruhen werden: „Unser Anspruch ist es, dass es stetig noch besser wird.“ Das gelingt umso schneller, wenn im kommenden Jahr auch mehr Punkte dabei rausspringen … 

Lesen Sie hier mehr über Hertha BSC >>