Ex-Trainer Huub Stevens befürchtet Abstieg: So schnell kann man sich an Hertha BSC den Mund verbrennen
Kaum prophezeit der Trainer-Guru Hertha BSC den Gang in die Zweite Liga, senden die Hertha-Profis endlich ein Lebenzeichen im Abstiegskampf.

Während viele seiner Ex-Klubs um den Klassenerhalt kämpfen, genießt Huub Stevens (69) das Rentnerdasein als Opa in seiner niederländischen Heimat. Die Bundesliga verfolgt er natürlich trotzdem – und leidet mit. Für Hertha BSC sieht Stevens schwarz. Ex-Trainer befürchtet Abstieg: So schnell kann man sich an Hertha BSC den Mund verbrennen.
Das Abstiegsdrama spitzt sich immer weiter zu. Hertha kämpft gegen Schalke, Bochum, Stuttgart und Hoffenheim um den Klassenerhalt. Vier der fünf Klubs trainierte Stevens einst. Die TSG, Schalke und Stuttgart rettete er als Feuerwehrmann vor dem Abstieg – den VfB sogar zweimal.
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Anders war es bei Hertha BSC: Stevens führte den Klub in der Saison 2002/2003 in den Uefa Cup, danach ging es jedoch bergab. Der damalige Manager Dieter Hoeneß feuerte Stevens nach dem 14. Spieltag mit elf Punkten als Tabellenvorletzter. Am Ende führte Trainer Hans Meyer Hertha BSC sicher ins Mittelfeld.
Hertha BSC: Huub Stevens prophezeit Abstieg

Mit einer solchen Aufholjagd rechnet Stevens in dieser Saison nicht. „Hertha hat nicht die Mannschaft, um gegen den Abstieg zu kämpfen“, sagt Stevens im Gespräch mit dem Kicker und DAZN. Warum, erklärt Stevens auch: „Ich vermisse ein wenig den Siegeswillen. Das ist schade. Aber ich fürchte, dass sie absteigen.“
Wer jetzt denkt, Stevens will nur seinem Herzensklub, dem FC Schalke 04, Mut machen, liegt falsch. Auch für die Knappen sieht Stevens schwarz: „Schalke muss froh sein, wenn sie es in die Relegation schaffen.“
Hertha BSC: Stevens kritisiert Bobics Kader, nicht Trainer Schwarz
Während er Hoffenheim wegen der vorhandenen Qualität im Kader und Stuttgart wegen Feuerwehrmann Bruno Labbadia („Mit der Erfahrung, die Bruno hat, wird es der VfB schaffen.“) den Klassenerhalt zutraut, geht Stevens davon aus, dass aus dem aktuellen Fünfkampf ein Dreikampf wird, Hertha, Bochum und Schalke am Ende unten stehen werden: „Das sind für mich die drei Mannschaften, die darum kämpfen, wer absteigt und wer sich in die Relegation rettet.“
Hertha-Trainer Sandro Schwarz hält Stevens dennoch für den Richtigen. Vielmehr stimmt Stevens in die Kritik am Kader ein, den Ex-Manger Fredi Bobic zusammenstellte: „In der Mannschaft steckt nicht das, was man braucht, um gegen den Abstieg zu kämpfen. In bestimmten Spielen kannst du nicht 90 Minuten die Regie haben. Hertha hat zu viele Spieler, die nicht die richtige Antwort geben können.“
Hertha BSC beweist es Huub Stevens
Wichtig: Seine Prognose gab Stevens vor dem vergangenen Spieltag ab – und verbrannte sich prompt an Hertha BSC den Mund. Der 4:1-Befreiungsschlag gegen Mönchengladbach bewies, dass Hertha BSC doch so einige Typen hat, die kratzen, beißen und auch führen können.
Klar ist aber auch: Hertha wird so eine Leistung noch ganz oft brauchen, damit Stevens am Ende nicht doch recht behält ...
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