Erster Heimsieg, erstes Kanga-Tor! Hertha BSC schießt sich mit 2:1 gegen Schalke aus dem Keller
Hertha schafft endlich den Dreier im Olympiastadion, weil Stürmer Kanga in der 88. Minute trifft.

Gewurschtelt, gekämpft, gezittert und dann nur noch gejubelt! Hertha BSC hat den ersten Heimsieg der Saison. 2:1 (0:0) gegen Schalke. 60.165 Fans jubelten und ein Herthaner war an diesem Abend der Glücklichste. Stürmer Wilfried Kanga schoss kurz vor Schluss das Siegtor, sein erster Treffer im blau-weißen Trikot.
Hertha begann mit einem kleinen Angriffsfeuerwerk. Doch Stürmer Willy Kanga scheiterte zweimal an Schalkes Keeper Alexander Schwolow (2./5.). Danach ging es vorne zu nervös, zu fahrig weiter und hinten in der Abwehr entstanden böse Lücken. Schalke machte Pressing und klopfte die blau-weiße Defensive damit weich.
Zwei Schalker Abseitstore
Doch Hertha hat Glück. Zwei Schalker Tore durch Marius Bülter werden wegen Abseits nach Videoprüfung wieder aberkannt (16./21.). Der Auftritt blieb in der ersten Halbzeit seltsam nervös. Zu viel Druck, weil eigentlich ein Sieg gegen Krisenklub Schalke Pflicht war? Vorne gelang gar nichts. Nach einem wunderschönen Flügel-Solo von Dodi Lukebakio und dessen Querpass verstolperte Stevan Jivetic sechs Meter vor dem Tor (26.). Was besonders bedenklich war: Nach den ersten 45 Minuten hatte Schalke mehr Zweikämpfe (54 Prozent) gewonnen als die Blau-Weißen.
Tousart schießt, Schwolow patzt
Und nach der Pause? Erstmal wechselte Trainer Sandro Schwarz Flügelflitzer Chidera Ejuke aus, für ihn kam Marco Richter. Plötzlich war mehr Zugriff im Mittelfeld und nach einem Angriff nahm sich Lucas Tousart ein Herz. Ball mit der Brust angenommen und dann ein 25-Meter-Kracher. Der Ball setzte tückisch vor Schalkes Torwart Schwolow (Hertha-Leihspieler) auf und flutschte ihm durch die Hände ins Tor zum 1:0 (49.). Ein echter Patzer, aber Tousart jubelte auf Knien rutschend auf dem Rasen. Die Fans in der Ostkurve schrien vor Freude so laut. Es war pure Erleichterung.
Auch auf der Trainerbank. Assistent Vedad Ibisevic sprang auf Chefcoach Schwarz, beide krachten zu Boden und hoben dabei ihre Fäuste nach oben. Irre Szene!
Kanga trifft zum Siegtor
Verrückter wurde dann nur noch die Schlussphase. Erst traf Schalkes Florent Mollet (85.). Doch nur drei Minuten später setzte Hertha zum Konter an und Kanga schob zum 2:1 (88.) ein. Sein erstes Tor für Hertha im elften Spiel, was für ein wichtiges! Der Franzosen-Ivorer rannte zur Ostkurve und schrie seine ganze Freude heraus. Was für ein erster Heimsieg für Hertha. Die Blau-Weißen springen damit auf Platz 13. Es war ein so wichtiger Sieg.