Lars Windhorst investierte in Hertha BSC: ein sattes Minusgeschäft für ihn. Doch der nächste Ärger ist schon da. Es geht um eine gescheiterte Bausanierung in Hannover.
Lars Windhorst investierte in Hertha BSC: ein sattes Minusgeschäft für ihn. Doch der nächste Ärger ist schon da. Es geht um eine gescheiterte Bausanierung in Hannover. Engler/imago images/nordphoto

Die endgültige Trennung von Investor Lars Windhorst und Hertha BSC ist jetzt zwei Wochen her. Und sie hallt noch immer nach. 374 Millionen steckte der Finanzjongleur mit seiner Tennor-Group in Anteile am Klub – und verkaufte sie für 120 Millionen Euro weiter an 777 Partners; plus eine Beteiligung an der Investmentfirma aus Miami. Doch nicht nur mit den Blau-Weißen hat er sich komplett verspekuliert. Das nächste Millionengrab ist für Windhorst da. Ein gescheitertes Bauprojekt bringt ihm jetzt richtig Ärger mit der Stadt Hannover.

Das Wirtschaftswunderkind der 90er versprach sich viel, als er sich entschied, in Hannover einen maroden Bau-Komplex, das Ihme-Zentrum, für rund 200 Millionen Euro zu sanieren. Eigentlich sollte es in drei Monaten fertig sein. Doch passiert ist bisher in all den Jahren nicht viel! Es ist noch immer eine Bauruine. Und eigentlich wollten die Stadt Hannover und ein Energiekonzern nach der Fertigstellung einziehen. Jetzt hat die Stadt genug von der Warterei und kündigte den Mietvertrag.

Das gab die niedersächsische Landeshauptstadt vergangenen Donnerstag bekannt. Sonderkündigungsrecht wegen fehlenden Vertrauens in Großeigentümer Windhorst. Laut Stadt ließ die PIZ (Projekt-Ihme-Zentrum, eine Windhorst-Tochterfirma) immer wieder Fristen verstreichen. Dabei hatte die Stadtverwaltung einen Mietvertrag über 20 Jahre für rund 2,5 Millionen Euro ausgehandelt. Jetzt ziehen sie und der Energieversorger Enercity endgültig aus.

Hannovers Bürgermeister: „Windhorst hat kaum Zusagen eingehalten“

Diesen Betonkomplex in Hannover wollte Lars Windhorst sanieren, doch bisher passierte nicht viel.
Diesen Betonkomplex in Hannover wollte Lars Windhorst sanieren, doch bisher passierte nicht viel. Germar/imago images

Es weitet sich zu einem Skandal aus, denn sogar Hannovers Oberbürgermeister Belit Onay schaltete sich ein: „Leider müssen wir feststellen, dass es den notwendigen Baufortschritt im Ihme-Zentrum nicht gibt. Lars Windhorst hat kaum eine seiner Zusagen eingehalten.“ Da kann Hertha BSC im Nachhinein sogar glücklich sein, dass die Millionen flossen, wenn auch manchmal mit Verspätung.

Eine neue Katastrophe drohte für Windhorst nach der Kündigung durch die Stadt. Die Eigentümer des Baukomplexes hatten sich versammelt und diskutierten über eine Zwangsversteigerung der Anteile von Lars Windhorst. Auch hier sollen Millionenzahlungen ausgeblieben sein. 

Hannover ist in Sorge, Hertha kann froh sein, dass Windhorst im Verein Geschichte ist ...

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