Erneute Horror-Zahlen: Hertha BSC geht das Geld aus!
Der Ausblick macht wenig Hoffnung: Die Verbindlichkeiten steigen wieder, das Eigenkapital schrumpft weiter. Der Klassenerhalt scheint überlebenswichtig.

Es war zu erwarten, dennoch wird die Lage immer dramatischer! Hertha BSC legt erneut echte Horror-Zahlen vor. Allein im zweiten Halbjahr 2022 verbuchten die Blau-Weißen einen Verlust von 44,7 Millionen Euro. Der Ausblick macht wenig Hoffnung, die Verbindlichkeiten steigen, das Eigenkapital schrumpft weiter rasant. Hertha BSC geht das Geld aus!
Sportlich kämpft Hertha BSC das vierte Jahr in Folge gegen den Abstieg. Und auch wirtschaftlich ist der Verfall in vollem Gange.
Denn der neuste Finanzbericht reiht sich nahtlos in die Mega-Verluste der vergangenen drei Jahre ein. Zusätzlich zum Minus von 44,7 Mio. Euro im Zeitraum von Anfang Juli bis Ende Dezember, geht Finanz-Boss Tom Herrich bis Ende Juni mit einem weiteren Fehlbetrag von 19,3 Mio. Euro aus. Unter dem Strich rechnet Hertha BSC für die Saison 2022/23 mit einem Verlust von 64 Mio. Euro.
Ex-Manager Fredi Bobic mit weniger Transfereinahmen
Ein Grund: Während Ex-Manager Fredi Bobic in der Saison 2021/2022 noch Transfereinnahmen von mehr als 40 Mio. Euro durch die Verkäufe von Spielern wie Matheus Cunha generieren konnte, nahm Hertha in diesem Geschäftsjahr durch die Abgänge von Spielern wie Jurgen Ekkelenkamp oder Jordan Torunarigha lediglich rund 16 Mio. Euro ein.
Präsident Kay Bernstein schwor alle Hertha-Fans bereits auf schwierige Zeiten ein, bezeichnete vergangenen Herbst die Zahlen des Jahresabschlusses 2021/22 als „herausfordernd“ und kam zu dem Fazit: „Das neue Präsidium hat durch diese Erblast eine der schwierigsten Aufgaben in der Historie unseres Traditionsvereins zu bewältigen.“
Hertha BSC macht zum vierten Mal ein Mega-Minus
Stimmt! Denn durch das vierte Mega-Minus in Folge ist das einst über 100 Mio. Euro fette Eigenkapitel nicht nur aufbraucht, sondern bereits rund 15 Mio. Euro im Minus! Bedeutet: Hertha BSC droht im Sommer eine Millionen-Strafe seitens der Deutschen Fußball Liga (DFL), ab 2024 dann sogar Punktabzüge zu Saisonbeginn.
Auch die Verbindlichkeiten, die Hertha BSC im vergangenen Jahr noch auf 80,8 Mio. Euro (zuvor 99,6 Mio.) auch dank der letzten Millionenzahlung von Skandal-Investor Lars Windhorst reduzieren konnte, stiegen nun wieder auf 90,8 Mio. Euro an. Mit allein 40 Mio. Euro schlägt dabei weiterhin die Nordic-Bonds-Anleihe zu Buche, deren Rückzahlung im Herbst 2023 fällig wird.

Was Hertha Hoffnung macht: Der bevorstehende Deal mit dem US-Investor 777 Partners, der aber weiterhin nicht in trocknen Tüchern ist, weil sich Windhorst bisher nicht mit 777 Partners über einen Verkauf seiner Anteile einigen konnte. Für Hertha ein elementarer Schritt. So heißt es im aktuellen Finanzbericht über den Einstieg von 777 Partners: „Eine solche Investition würde sowohl die Vermögenswerte als auch die finanzielle Position erheblich stärken.“
Sparzwang: Hertha BSC will Talente einbinden – und verkaufen
Interessant: Mögliche Erlöse verspricht sich Hertha BSC durch den Verkauf von Spielern. Explizit werden dabei Dodi Lukebakio, Lucas Tousart und Suat Serdar genannt, die als Tafelsilber herhalten könnten. Bedeutet auch: Der blau-weiße Sparzwang geht weiter, Hertha unterstreicht, in Zukunft vor allem ablösefreie Spieler verpflichten zu wollen.
Auch der von Bernstein ausgerufene „Berliner Weg“ findet sich in den Zahlen und Planungen wieder. Hertha BSC will auch in Zukunft auf Talente aus der eigenen Akademie setzen, sieht durch die vielen blau-weißen Junioren-Nationalspieler einen Wettbewerbsvorteil im Vergleich zu anderen Bundesligaklubs. Dabei plant Hertha BSC, die Juwelen nicht nur in das Profi-Team zu integrieren, sondern auch zu Geld zu machen.
Ein Abstieg von Hertha BSC wäre finanziell fatal
Das Problem: Die zweifelsfrei herausragende Nachwuchsarbeit trägt nur selten finanzielle Früchte. Viel zu oft verlassen Supertalente den Klub ablösefrei oder nur gegen eine geringe Ausbildungsentschädigung. Neueste Beispiele: Neben Lucas Ullrich (18) droht diesen Sommer auch der ablösefreie Verlust von Teoman Gündüz (18).
Klar ist: Der Klassenerhalt ist durch die neuesten Horror-Zahlen auch finanziell überlebenswichtig. Durch die Mindereinnahmen in der Zweiten Liga, allen voran beim TV-Geld, würde die derzeitige Schieflage extrem bedrohlich werden.
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