Vorboten der kommenden Saison
Die Angst der Hertha-Fans vor Torsten Mattuschka
Als Sky-Co-Kommentator wird Torsten Mattuschka die Spiele von Hertha BSC häufig begleiten. Dabei schlägt sein Herz bekanntermaßen für den 1. FC Union Berlin.

Die Angst geht um im Westend. Also nicht wegen der Lizenz. Das auch, obwohl Hertha-Präsident Kay Bernstein jüngst verkündet hatte, dass die Blau-Weißen die Zulassung zur Zweiten Liga erhalten werden. Nein, hier geht es um etwas ganz anderes: die Angst der Hertha-Fans vor Union-Legende Torsten Mattuschka.
Wie jetzt? Tusche spielt doch gar nicht mehr. Die Angst, dass Unions Zweitligarekordschütze ihnen wieder einen einklinkt wie weiland beim 2:1-Derbysieg der Köpenicker am 5. Februar 2011, ist doch völlig unbegründet. Längst hat Mattuschka seine Töppen an den Nagel gehängt und trägt sie nur noch in seiner Funktion als Co-Trainer bei Regionalligist VSG Altglienicke. Wo er übrigens auch in der kommenden Spielzeit weiterarbeiten wird, auch wenn die Südost-Berliner finanziell abspecken müssen.
Nein, den Hertha-Fans geht es um etwas ganz anderes. Mattuschka ist ja bekanntlich kein großer Freund des Teams aus dem Westend. Sprüche wie die von den „blau-weißen Micky-Mäusen“ sind legendär und erhielten in Köpenick donnernden Applaus. Auch heute noch wird zuweilen das Mattuschka-Lied – gesungen zu Gloria Gaynors „Can’t take my eyes off you“ – im Stadion An der Alten Försterei angestimmt, wenn einer seiner Erben einen ruhenden Ball reinzuzimmern versucht.
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Seit 2019 ist Mattuschka bei Sky im Einsatz
Nun hat der 42-Jährige allerdings noch einen zweiten, wesentlich prominenteren Job. Zusammen mit Stefan Hempel ist Tusche für den Pay-TV-Sender Sky bei Zweitligaspielen im Einsatz. Der Bundesliga-Unterbau ist künftig ja wohl das tägliche Betätigungsfeld von Hertha BSC. Da werden Tusche und die Blau-Weißen sich öfter über den Weg laufen. Auch ohne Micky-Mäuse!
Seit 2019 ist Mattuschka als TV-Experte der Liga für Sky im Einsatz. Seit der Spielzeit 2021/22 begleitet er zudem als Co-Kommentator die Samstagabendspiele um 20.30 Uhr. Davon wird Hertha als Bundesliga-Absteiger mit großer Wahrscheinlichkeit einige bestreiten.
Wie soll einer, der offensichtlich von Haus aus nicht neutral ist, da seinen Job machen ohne Vorurteile? Das ist die nicht ganz unberechtigte Frage.
Mattuschka beruhigt die Hertha-Fans
Mattuschka selber sieht die Situation entspannt. Es seien zwei verschiedene Paar Schuhe, ob man als Spieler des Lokalrivalen seinen Gegner Maß nimmt oder ob man als Experte am Mikrofon über ihn berichtet und urteilt. „Ich kann die Hertha-Fans beruhigen. Ich werde das ganz sachlich und seriös begleiten“, versprach Tusche. Sympathien hin oder her.
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Dass Mattuschka sich hinreichend verändern und anpassen kann, hat er in den letzten Jahren bewiesen. Versuchte er in seinem Premierenjahr am Mikrofon im Wesentlichen mit Wortwitz und Anekdötchen 90 Minuten über die Runden zu kommen, hat er in den Jahren danach seine Hausaufgaben gemacht und sich akribisch vorbereitet und in die Materie eingearbeitet. Denn natürlich hatte der gebürtige Cottbuser feststellen müssen, dass das Rad sich auch in Liga zwei weitergedreht hatte seit seinem letzten Zweitligaspiel für die Eisernen im August 2014. Nur mit Witzchen und Erinnerungen kommt man da auf Dauer nicht weiter.
Wenn er jetzt Professionalität und Neutralität verspricht, kann ihm das getrost abgekauft werden. Gespannt sein darf der Fan aber doch, ob Tusche mal einer rausrutscht. Und sei es nur in der Hitze des Gefechts …
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