Soll Hertha BSC retten, griff aber im Derby gegen Union sowohl bei der Taktik als auch beim Personal daneben: Felix Magath (68).
Soll Hertha BSC retten, griff aber im Derby gegen Union sowohl bei der Taktik als auch beim Personal daneben: Felix Magath (68). Foto: dpa

Cheftrainer Felix Magath (68), von vielen als Heilsbringer und Retter vor dem Abstieg gefeiert, leistete sich bei der 1:4-Pleite gegen den 1. FC Union nicht nur taktische Fehlgriffe, sondern entschied sich auch gleich mehrfach für das falsche Personal. Ist Magath wirklich der Richtige für den Abstiegskampf?

Nicht wenige Hertha-Fans rieben sich vor Spielbeginn beim Betrachten der Startaufstellung die Augen – oder bekamen sofort Bauchschmerzen, die sich spätestens nach 90 desaströsen Derby-Minuten in ein akutes Magengeschwür verwandelt haben könnten.

Magath setzt auf die falschen Hertha-Spieler

Kompakt stehen und auf Konter lauern, wäre gegen Union sicherlich ein probater Ansatz gewesen.

Das Problem: Magath stellte mit Myziane Maolida nur einen einzigen schnellen Spieler auf, der zudem seit Wochen keine Rolle mehr spielte. Und in der Verteidigung überraschte der einstige Double-Gewinner mit dem FC Bayern, in dem er den 18 Jahre alten A-Junioren Spieler Julian Eitschberger zu seinem Bundesliga-Debüt verhalf – auf der linken statt auf der rechten Außenverteidigerposition, wo Eitschberger eigentlich zu Hause ist.

Magath begründete es mit der Verletzung von Marvin Plattenhardt. Maximilian Mittelstädt, von Beruf linker Verteidiger, den Magath dann auch in der zweiten Halbzeit für Eitschberger aufs Feld schickte und der seine Sache deutlich besser machte, vergaß er bei seiner Aufzählung.

Ist Felix Magath der Richtige für Hertha BSC?

Und: Nach der plan- wie chancenlosen ersten Hälfte änderte Magath das System und ließ Santiago Ascacibar im zentralen offensiven Mittelfeld spielen. Der aggressive Argentinier kann vieles – das Spiel machen eher nicht. Die Neuzugänge, die sich auf dieser Position wohlfühlen, kamen zu spät (Suat Serdar und Jurgen Ekkelenkamp) oder gar nicht zum Zug (Marco Richter).

Kurzum: Die Hoffnung, dass Magath Hertha vor dem Abstieg rettet, ist seit dem Derby-Debakel massiv geschrumpft. Zwei von drei Spielen gingen verloren, doch schlimmer wiegt das Gefühl, dass sich Magath, der alte Trainerfuchs, im Derby brutal verzockte und nicht der Richtige für Hertha BSC ist.

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