Union und Robin Knoche wollen im Derby gegen Hertha BSC am Sonnabend wieder jubeln.
Union und Robin Knoche wollen im Derby gegen Hertha BSC am Sonnabend wieder jubeln. Imago

Es sind noch nicht mal fünf Monate her. Vor dem ersten Saisonderby an der Alten Försterei stellte der KURIER die Frage, ob es den Machtwechsel in der Berliner Fußballgeschichte geben kann. Schafft es der 1.FC Union dauerhaft, Hertha BSC als Nummer eins abzulösen? Zwei Antworten gab es bereits: Die Eisernen gewannen im November 2021 mit 2:0 in der Bundesliga und im Januar mit 3:2 im Pokal-Achtelfinale. Doch der ultimative Showdown kommt Sonnabend (18.30 Uhr). Zwei Welten treffen aufeinander: Union lebt gerade seinen Euro-Traum und Hertha BSC ist im Abstiegs-Albtraum.

Die Ausgangslage ist klar: Gewinnen die Köpenicker auch das dritte Stadtduell, klopfen sie ganz laut an die Tür der Europa League und schießen die Blau-Weißen damit Richtung Zweite Liga. Wenn Hertha gewinnt, wird Union ein bisschen geärgert, mehr nicht. Gefeiert werden darf bei den Blau-Weißen keiner. Es ist die Derby-Falle. Es wären nur drei Punkte im Abstiegskampf. Prestige zählt schon lange nicht mehr.

So schön lässt sich über einen Derbysieg bei Hertha BSC jubeln: die Profis des 1. FC Union.
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So schön lässt sich über einen Derbysieg bei Hertha BSC jubeln: die Profis des 1. FC Union.

Für die Fans von beiden Lagern ist es ein schönes Volksfest. Nach zwei Jahren Pandemie endlich wieder ein rappelvolles Olympiastadion, eine 90-minütige Show mit hitzigen Gemütern. Doch auch zwischen Ostkurve und dem Marathontor sind die Welten unterschiedlich. Überleben in der Bundesliga und neues Erleben in der Europa League. Zittern und Sehnsucht, Frust und Freude.

Stress für Hertha, Genuss für Union

Noch nie war ein Derby so spannend wie dieses. Denn Ergebnisse im Stadtduell zählen doppelt. Nach dem 0:2 im November war das Schicksal von Herthas Trainer Pal Dardai eigentlich besiegelt. Acht Tage später wurde er beurlaubt. Nach dem 2:3 im Pokal im Januar spielten sich die Blau-Weißen erst so richtig mit Dardai-Nachfolger Tayfun Korkut in die Krise.

Hertha-Kapitän Dedryck Boyata litt nach der Pokal-Pleite im Derby gegen den 1. FC Union.
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Hertha-Kapitän Dedryck Boyata litt nach der Pokal-Pleite im Derby gegen den 1. FC Union.

Jetzt wieder eine Pleite wäre schon eine Vorentscheidung im Abstiegskampf. Wieder hängende Köpfe, wieder Selbstzweifel und ein Restprogramm von fünf Spielen, bei denen vier gewonnen werden müssen, um ganz sicher auf Rettungsplatz 15 zu kommen.

Die blau-weißen Profis sind zum Kämpfen verdammt, hoffentlich erschrecken sie sich nicht vor dem Anpfiff vor der riesigen Kulisse. Es wird für Hertha ein Stresstag, für Union kann es ein Genießertag werden. Europa ganz nah und Hertha ganz weit weg …

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