Youngster Linus Gechter hatte den geringsten Anteil an der Derby-Pleite gegen den 1. FC Union, spürt aber den Schmerz, den auch die Fans fühlen. 
Youngster Linus Gechter hatte den geringsten Anteil an der Derby-Pleite gegen den 1. FC Union, spürt aber den Schmerz, den auch die Fans fühlen.  Imago

Ja, es stimmt. Ein Spiel dient selten als guter Beleg für eine Entwicklung. Insofern könnte man nach der bitteren, allerdings hochverdienten Pokal-Pleite gegen den 1. FC Union aus Hertha-Sicht auch sagen: Mund abwischen, weitermachen! Doch so einfach ist das nicht. Vielmehr muss man den Blau-Weißen zurufen: Wacht endlich auf! 

Hertha steckt schon wieder im Schlamassel

Was haben sie vor dem Stadtduell getönt. Mehr als bereit seien sie und die Nummer eins in der Stadt aufgrund der Vergangenheit sowieso. Für die Fans wollten sie spielen, mit Mut und Leidenschaft, versprach Cheftrainer Tayfun Korkut und ließ auch auf Nachfrage keinen Zweifel daran, dass seine Elf dieses für den Klub so prestigeträchtige Duell gewinnen werde.

Und dann? Wach und vor allem griffig waren nur die Unioner. Und zwar ab der ersten Sekunde. Hertha dagegen – mal wieder – gehemmt, in der Anfangsphase aufgrund des eisernen Pressings sogar wie gelähmt. Dazu kommen die wie in fast jeder (!) Partie individuellen und vor allem leicht vermeidbaren Fehler.

Der Derby-Auftritt reiht sich somit nahtlos in das biedere Gekicke im November in Köpenick und den vielen unterirdischen Leistungen der vergangenen zwei Spielzeiten ein. Die Zukunft gehört Berlin? Ja, derzeit aber dem Rivalen aus Köpenick. Die Gegenwart im Westend sieht dagegen weiterhin verdammt triste aus. 

Hamburg und Bremen als Warnung für Hertha 

Die wenigen zugelassenen Fans skandierten: „Wir haben die Schnauze voll.“ Aber was macht Hoffnung? Gegen den FC Bayern droht am Sonntagabend das nächste Debakel. Und dann steckt man im Februar wie vor einem Jahr im größten Schlamassel.

Früher der Hamburger SV und jüngst der SV Werder sind mahnende Beispiele, wie dauerhafte Schlechtleistungen dann doch irgendwann zu einem verdienten Abstieg führen. Und Vorsicht, die beiden ehemaligen Schwergewichte gingen auch lange davon aus, dass die Qualität der Spieler schon reiche, dass man gut genug für die Liga oder gar für Höheres sei.

Es ist zwar eine Wiederholung, aber es scheint nötig zu sein: Hertha, wacht endlich auf! 

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