Ex-Finanzboss Ingo Schiller und Ex-Präsident Werner Gegenbauer (r.) holten Lars Windhorst als Investor zu Hertha BSC. Eine gute Entscheidung.
Ex-Finanzboss Ingo Schiller und Ex-Präsident Werner Gegenbauer (r.) holten Lars Windhorst als Investor zu Hertha BSC. Eine gute Entscheidung. Imago/Matthias Koch

Ja, es war gegen Ende nur noch schwer zu ertragen. Werner Gegenbauer (72) verpasste den richtigen Moment, um als Präsident von Hertha BSC abzutreten, personifizierte mit seiner grimmigen Art das Bild der grauen Maus und verkörperte genau das Image, das der Klub seit Jahren loszuwerden versuchte. Ja, Gegenbauer stand weder für Neuanfang noch für Aufbruch und war zum Schluss seiner 14-jährigen Ära von der Basis, also den Fans und den Mitgliedern, weiter entfernt als die Erde vom Mond.

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Hertha meisterte die Krise dank Windhorts Millionen

Aber: Ohne den 2019 gemeinsam mit dem jüngst verabschiedeten Finanzboss Ingo Schiller (57) eingetüteten Deal mit Lars Windhorst (45) würde Hertha womöglich nicht mehr in der Bundesliga spielen. Zu prekär, womöglich sogar existenzbedrohend war die Lage im Westend, sodass Hertha zwingend einen Geldgeber brauchte – und das bereits vor der Corona-Krise.

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Dumm gelaufen: Hertha-Investor Lars Windhorst hat trotz seiner investierten 374 Millionen Euro bei Hertha BSC nichts zu sagen.
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Dumm gelaufen: Hertha-Investor Lars Windhorst hat trotz seiner investierten 374 Millionen Euro bei Hertha BSC nichts zu sagen.

Klar, es hätte andere Investoren gegeben. Aber sicherlich niemanden, der zu diesen Konditionen eingestiegen wäre, wie sie Gegenbauer und Schiller Windhorst diktierten. Denn darüber, dass sich Windhorst auf solch einen Deal mit Hertha über sagenhafte 374 Millionen Euro für 64,7 Prozent an Herthas GmbH & Co KGaA einließ, lachen sich manche im Westend noch heute schlapp. Trotz all der Querelen.

Bester Deal aller Zeiten: Lars Windhorst hat bei Hertha nichts zu sagen

Denn alles, was das einstige Wunderkind der deutschen Wirtschaft dafür bekam, waren zwei von neun Sitzen im Aufsichtsrat der KGaA. De facto sitzt Windhorst mit am Tisch, Befehlsgewalt im Verein hat er aber nicht. Während es Windhorst langsam dämmerte, dass er kaum Einfluss auf die Geschicke des Klubs hat, bauten Gegenbauer und Schiller mit den Windhorst-Millionen massiv Schulden ab, erhöhten die Eigenkapitalquote. Auch deswegen kam Hertha viel besser durch die Corona-Krise als die meisten anderen Bundesligaklubs.

Ja, es ist Zeit für einen Neuanfang unter Kay Bernstein (42). Aber die Ex-Bosse Gegenbauer und Schiller haben Hertha BSC mit dem Windhorst-Deal gerettet – und deswegen eigentlich ein Hertha-Denkmal verdient.

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