Hertha und der Wirbel um Investor Lars Windhorst
Das Knirschen wird lauter
Vor dem Spiel beim FC Augsburg dreht sich bei den Blau-Weißen alles um das noch fehlende Geld.

Der Windhorst-Wirbel und seine Folgen. Zwei Tage vor dem Duell beim FC Augsburg (Sonnabend, 15.30 Uhr) hängt der Haussegen bei Hertha schief. Grund sind einmal mehr Irritationen um Investor Lars Windhorst, der bereits verstummte Kritiker wieder hellhörig werden lässt.
„Weil wir das mit unserem Partner so vereinbart haben“, antwortet Manager Michael Preetz kurz und knapp auf die Frage, warum die letzte Rate von Windhorsts Tennor Holding über 100 Millionen Euro erst später kommt. Tags zuvor klang das aus dem Windhorst-Lager noch ganz anders. Man habe erst jetzt einen Zeitpunkt (bis zum 30. Juni 2021) festgelegt.
Bei Hertha ist man darüber höchst irritiert. Schließlich gab man am 1. Juli dieses Jahres eine gemeinsam abgestimmte Pressemitteilung heraus, in der auch die Zahlungen terminiert wurden (50 Mio. im Juli, weitere 100 Mio. Euro bis Ende Oktober). In der Tat erscheint es eher ungewöhnlich, dass bei einem solchen Deal kein fester Zahlungsplan verabschiedet worden sein soll.
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Klar ist nur: Bei Hertha und Tennor wird weiter mehr über- als miteinander gesprochen. Ein Grund könnten die immer wieder nach außen getragenen Differenzen über die wirtschaftliche und sportliche Ausrichtung sein. Windhorst soll sich dem Vernehmen nach wünschen, dass seine Mittel mehr investiert werden, wodurch sich auch ein schnellerer sportlicher Aufstieg ergeben soll.
Tennor verneint Schwierigkeiten
Hertha sieht das anders. Aber wer brüskiert schon gerne seinen Geschäftspartner? Preetz befindet sich deswegen in einer Zwickmühle. Entsprechend hält er sich zurück. Ob die verspätet gezahlte dritte Tranche über 50 Millionen Euro Herthas Möglichkeiten auf dem Transfermarkt eingeschränkt hätte, bejaht er indirekt. „In erster Linie“, sagt Herthas Manager, „haben wir die Auswirkungen der Corona-Krise gespürt.“
Einer zweiten großen Einkaufstour, auf die sich Hertha vergangenen Winter begab und die sich Windhorst dem Vernehmen nach wünscht, erteilt Preetz eine Absage: „Wir haben damals außergewöhnliche Transfers getätigt, viel investiert. In diesem Maße werden wir es sicherlich nicht mehr machen. Für uns ist es wichtig, verantwortungsvoll mit unseren Möglichkeiten und Ressourcen umgehen.“
Wann sich der Spielraum wieder erweitert, bleibt unklar. Gerüchte, aufgrund der Corona-Krise in Zahlungsschwierigkeiten zu sein, verneint Tennor. In der Vergangenheit musste Windhorst bereits empfindliche Rückschläge wegstecken. 2003 ging die Windhorst AG 2003 bankrott. Später verurteilte ihn das Berliner Landgericht wegen Untreue zu einer einjährigen Haftstrafe auf Bewährung. 2009 folgte die zweite Pleite.
Auch deswegen beruhigte Präsident Werner Gegenbauer alle Fans, die Windhorst bei seinem Hertha-Einstieg 2019 als nicht vertrauenswürdig einstuften, indem er sagte: „Das Geld ist bereits auf unserem Konto.“ Dass dies nun nicht der Fall ist, wird viele bereits Verstummte erneut hellhörig werden lassen.