Comeback oder schnell weg?

Das große Rätsel: Spielt Suat Serdar nochmal für Hertha BSC?

Hertha BSC fehlt ein Mittelfeldspieler, weil Diego Demme noch nicht da ist. Dafür ist Suat Serdar noch im Kader, obwohl er weg soll.

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Suat Serdar (r.) war vergangene Saison noch Stammspieler bei Hertha BSC. Jetzt ist er Verkaufskandidat.
Suat Serdar (r.) war vergangene Saison noch Stammspieler bei Hertha BSC. Jetzt ist er Verkaufskandidat.imago images/Beautiful Sports

Manchmal laufen Dinge anders als geplant. Hertha BSC hätte schon längst gerne Diego Demme (31) vom SSC Neapel geholt. Doch der Poker um den Mittelfeldspieler zieht sich wie ein Kaugummi. Topverdiener Suat Serdar (26) ist  dagegen Verkaufskandidat. Doch auch hier gibt es bisher keine echten Fortschritte mit den beiden Istanbuler Klubs Fenerbahce oder Besiktas, die Interesse haben.

Serdar ist noch immer da und könnte eigentlich im dünnbesetzten Mittelfeld beim Heimspiel am Freitag (18.30 Uhr) gegen SV Wehen Wiesbaden aushelfen. Spielt er wirklich nochmal für Hertha BSC, bevor die Transferperiode am 31. August endet? Es ist das große Rätsel bei Hertha BSC.

Trainer Pal Dardai baut noch weiterhin auf den Deutsch-Türken. Eigentlich eine einfach Sache. Doch sie ist komplizierter, als gedacht. Serdar hatte sich im Türkei-Urlaub am Fuß verletzt und konnte erst später ins Training einsteigen. Er hat zwar den Rückstand in den vergangenen Wochen aufgeholt. Doch sein Fuß schmerzt noch immer ein wenig.     

Pal Dardai: „Suat entscheidet selbst“

Was macht der Fuß? Herthas Trainer Pal Dardai und Suat Serdar.
Was macht der Fuß? Herthas Trainer Pal Dardai und Suat Serdar.imago images/Koch

Dardai hat die Tür für Serdar ganz weit aufgemacht. „Suat soll selbst entscheiden. Das war auch letzte Woche so. Da hatte er abgesagt. Er war da noch nicht so weit. Er wollte seinen Fuß schonen. Wenn er wieder nicht will, ist er nicht dabei. Wenn er will, dann ist er dabei“, sagt der Coach. 

Dardai und Serdar, das ist ein besonderes Verhältnis. Als es im Herbst 2021 schon längst zwischen Ex-Manager Fredi Bobic und Dardai (die Hertha-Ikone wurde im November völlig sinnlos durch Tayfun Korkut ersetzt) erheblich knirschte, stellte sich Serdar im Oktober vor laufender Kamera und sagte: „Ich stehe hinter dem Trainer, weil er einer ist, der mich fördert und mir Selbstvertrauen gibt.“ Pal Dardai schätzt Loyalität.

Herthas Mittelfeld ist geschrumpft

Dardai sagt jetzt: „Er fehlt uns, ja dieser Spielertyp fehlt. Ein Box-zu-Box-Spieler im Mittelfeld.“ Gab es vergangene Saison mit Lucas Tousart (zum 1. FC Union), Tolga Cigerci (zu Ankaragücü), Djanga Boetius (Vertrag aufgelöst), Kevin Prince Boateng (Karriereende) ein Überangebot im Mittelfeld, herrscht jetzt ein Mangel. Momentan spielen die etatmäßigen Innenverteidiger Marton Dardai und Pascal Klemens als Doppel-Sechs und davor Marco Richter als Zehner. Genau dieses Bindeglied zwischen Defensive und Offensive fehlt ein wenig. 

Serdar kann genau das, er kann auch diese gefährlichen, schnellen Pässe spielen. Geht es diesmal oder ist es für ihn ein zu hohes Verletzungsrisiko? Schließlich sucht er auch einen neuen Verein. Hertha bleibt mal wieder ganz spannend.