Rune Jarstein von Hertha BSC spielte beim 1:3-Test gegen Nottingham Forest zum ersten Mal wieder über 90 Minuten.
Rune Jarstein von Hertha BSC spielte beim 1:3-Test gegen Nottingham Forest zum ersten Mal wieder über 90 Minuten. City-Press

Herthas Fans lieben ihn, sie litten mit ihm und drücken ihm ganz fest die Daumen. Torwart Rune Jarstein (37) ist nach Corona-Erkrankung mit Herzmuskelentzündung und Knie-OP wieder da. Für den Norweger war diese Saisonvorbereitung nach seiner 15-monatigen Leidenszeit der absolute Härtetest. Jarstein ist Herthas Hauptgewinner des Sommers, obwohl er nur auf der Bank sitzt und nicht im Tor steht.

„Meine Fitness ist sehr gut jetzt. Ich fühle mich okay“, sagt der Keeper nach dem Trainingslager in England. Was für einen Profifußballer eigentlich ganz normal ist, ist für Jarstein ein Meilenstein. Der verdammte Coronavirus schlug bei ihm im April 2021 ganz bitter zu. Vier Monate absolutes Sportverbot wegen eines entzündeten Herzmuskels. „Mein Körper baute ab. Ich habe damals sieben Kilo verloren“, sagt der Keeper. Er will am liebsten nicht mehr viel über die schlimmste Zeit seiner Karriere sprechen. „Ich denke nicht mehr zurück. Das ist Vergangenheit“, erklärt er.

Als er dann noch vergangenes Jahr zur Knie-OP musste, hing seine Karriere am seidenen Faden. Viele hatten nicht mehr mit einem Comeback des treuen Norwegers, der seit achteinhalb Jahren im Verein ist, gerechnet. Doch Jarstein kämpfte sich wieder heran.

Jarstein: „Ich bin fit, ich bin bereit!“

Herthas Torhüter Rune Jarstein und Oliver Christensen beim gemeinsamen Reaktionstest-Training.
Herthas Torhüter Rune Jarstein und Oliver Christensen beim gemeinsamen Reaktionstest-Training. City-Press

Mit Selbstbewusstsein kommen jetzt solche Sätze aus seinem Mund: „Ich habe natürlich Lust zu spielen. Ich bin bereit! Im Fußball ist es so: Was passiert, passiert dann so.“

Der loyale und faire Schlussmann kann gut damit leben, dass jetzt der Däne Oliver Christensen die neue Nummer eins im blau-weißen Tor ist. „Ich habe mich für Olli gefreut“, sagt er ehrlich. Für Jarstein ist die Rolle als Ersatzkeeper schon so viel wert. Er darf wieder im Stand-by-Modus sein. Gewappnet für den Fall, dass sich Christensen verletzt.

„Ich bin Blau-Weiß in meinem Herzen“

Konkurrenz und Druck gibt es zwischen den Keepern immer. Aber Jarstein legt auf die Feststellung wert, dass es bei Hertha immer fair zwischen Keepern zugeht: „Wir haben eine gute Torwarttruppe. Als erfahrener Torwart gebe ich Tipps und wir haben viel Spaß zusammen.“

Jarsteins Vertrag läuft nächsten Sommer aus. Nach seinem größten Sieg, seinem Comeback, hofft er noch mindestens ein Jahr dranzuhängen. Der Skandinavier gibt dafür auch noch mal einen Treueschwur ab: „Ich bin schon lange hier, habe hier so viel erlebt. Ich bin Blau-Weiß in meinem Herzen. Hertha ist etwas Besonderes. Ich bin sehr dankbar für die Zeit hier.“

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