Legt sich mächtig ins Zeug: Herthas Maximilian Mittelstädt (23) kommt neuerdings für gleich drei Positionen infrage. 
Legt sich mächtig ins Zeug: Herthas Maximilian Mittelstädt (23) kommt neuerdings für gleich drei Positionen infrage.  Foto:  City-Press

Die Fahndung nach mindestens noch zwei Neuen läuft bei Hertha BSC weiter auf Hochtouren. Bruno Labbadia (54) hält sich bedeckt, welcher Spielertyp genau seinem Kader noch fehlt. Kann er auch, denn er hat mit Maximilian Mittelstädt (23) eine echte Allzweckwaffe. Das Eigengewächs verschafft Hertha zumindest Zeit im Transferpoker, spart vielleicht sogar Millionen.

„Er ist ein extrem williger Spieler, der immer weiterkommen will“, lobt Labbadia und erklärt: „Er ist sehr vielseitig, das schätze ich. Ich bin froh, dass ich Maxi habe.“

Und Mittelstädt lieferte gleich zum Liga-Start. Beim 4:1 in Bremen verdrängte er mal wieder den früheren Platzhirsch und WM-Fahrer Marvin Plattenhardt (28) aus der Startelf. Als Linksverteidiger an der Seite des neuen Hertha-Kapitäns Dedryck Boyata stabilisierte der gebürtige Berliner die Abwehr – und schlug die Flanke, die Peter Pekarik zum 1:0 über die Linie drückte und so sein eigenes blau-weißes Märchen schrieb.

Bereits unter Ex-Trainer Pal Dardai bewies Mittelstädt, dass er einen ausgeprägten Offensiv-Drang besitzt und sich deswegen auch auf der Außenbahn pudelwohl fühlt. „Ich will mehr Verantwortung übernehmen“, sagt Mitteltstädt, dessen großes Ziel Olympia 2021 ist.

Hertha-Trainer Bruno Labbadia (r.) war mit Mittelstädts Leistung in Bremen sehr zufrieden.
Hertha-Trainer Bruno Labbadia (r.) war mit Mittelstädts Leistung in Bremen sehr zufrieden.
Foto: City-Press

Neu ist, dass Mittelstädt in seiner sechsten Profisaison ab sofort auch ein Kandidat für das zentrale Mittelfeld ist. „Er hat das sehr gut gemacht“, lobte Labbadia Mittelstädts Leistungen vor der Abwehr nach der Vorbereitung. Dabei hilft dem beim SC Staaken großgewordenen Mittelstädt, dass er athletisch enorm zugelegt hat. Seine neue physische Präsenz spürt man in Zweikämpfen und Kopfballduellen. Luft nach oben sieht Labbadia immer, fordert: „Er muss noch ein Gefühl dafür bekommen, wann er Risiko gehen oder einfacher spielen muss.“

Daran feilt der Trainer im Training. Als Mittelstädt im Übungsspiel im Mittelfeld der Ball verspringt und er dennoch den Pass durch die Mitte probiert, ruft Labbadia: „Maxi, wenn es nicht geht, dann nichts erzwingen.“ Zwei Minuten später ist Mittelstädt schon wieder mit Vollspeed auf der Außenbahn unterwegs. Sehr zur Freude von Labbadia: „Er dreht immer wieder gut auf, geht mit Tempo an den Gegnern vorbei. Das ist klasse.“

Und hat noch einen großen Vorteil: Durch die Allzweckwaffe Mittelstädt kann Labbadia während eines Spiel Formation und Taktik ändern – ohne auswechseln zu müssen. Defensiv, im Mittelfeld oder offensiv – Mittelstädts maximale Vielseitigkeit kann Labbadia vor dem Heimspiel gegen Eintracht Frankfurt (Freitag, 20.30 Uhr) vor erstmals 4000 Hertha-Fans gut gebrauchen.