Braucht für den Klassenerhalt alle Fußballgötter auf seiner Seite: Pal Dardai (47) wird zum dritten Mal Cheftrainer von Hertha BSC.
Braucht für den Klassenerhalt alle Fußballgötter auf seiner Seite: Pal Dardai (47) wird zum dritten Mal Cheftrainer von Hertha BSC. Matthias Koch/imago

Pal Dardai zum Dritten! Die Klub-Legende folgt auf Trainer Sandro Schwarz, soll Hertha BSC nach 2015 und 2021 erneut vor dem Abstieg retten. Klar ist: Die Mission Klassenerhalt wird bei nur noch sechs ausstehenden Spielen zur Mammutaufgabe. Der KURIER hat mal durchgerechnet: Dardai und Hertha BSC brauchen drei Heimsiege und einen Auswärtscoup!

Manche Geschichten schreibt nur Hertha BSC. Pal Dardai, blau-weißer Rekordspieler, springt zum dritten Mal ein, folgt auf Schwarz, der durch das desaströse 2:5 auf Schalke den Rückhalt bei den Hertha-Bossen verspielte. 

Sportdirektor Benjamin Weber erklärte mittlerweile: „Ich freue mich sehr, dass Pal uns die Zusage gegeben hat, die Mannschaft in dieser für Hertha BSC herausfordernden Situation zu übernehmen. Pal hat bereits zweimal gezeigt, dass er mit seiner klaren Art und seinem Plan eine Mannschaft stabilisieren und aus solchen Situationen herausführen kann. Davon sind wir auch jetzt überzeugt.“

Prince Boateng (36) und Hertha BSC erwartet in den restlichen sechs Spielen ein Himmelfahrtskommando.
Prince Boateng (36) und Hertha BSC erwartet in den restlichen sechs Spielen ein Himmelfahrtskommando. Revierfoto/imago

Beim Glauben, das Unmögliche doch noch möglich zu machen, setzt der Klub also auf Dardai. Der 47 Jahre alte Ungar trainierte seinen Herzensklub bereits zwischen Februar 2015 und Sommer 2019 sowie zwischen Januar 2021 und November 2021, rettete Hertha 2015 und 2021 jeweils vor dem bitteren Gang in die Zweite Liga. Erst vergangenen Herbst wurde Dardai nach mächtig Zoff mit dem damaligen Manager Fredi Bobic der Stuhl vor die Tür gesetzt. Jetzt springt Dardai – zunächst nur bis Saisonende – erneut als Feuerwehrmann ein. 

Dardai: „Alle kennen meine Beziehung zu Hertha BSC, deshalb musste ich auch nicht lange überlegen, als der Anruf kam. Es sind noch sechs Spiele, eventuell auch noch zwei mehr, und ich werde mit dem Team alles daransetzen, dass Hertha BSC in der Bundesliga bleibt. Das wird keine einfache Aufgabe, aber ich freue mich darauf.“

Kaum jemand glaubt an den Klassenerhalt von Hertha BSC

Gemeinsam mit seinem früheren Co-Trainer Admir Hamzagic steht Dardai ab Montag vor der schwersten Aufgabe, die er jemals als Trainer hatte. Außer den kühnsten Optimisten, die die Fahne im Herzen und blau-weißes Blut in den Adern haben, gibt keiner mehr auch nur noch einen Pfifferling auf Hertha.

Pal Dardai und Co-Trainer Admir Hamzagic springen ein, sollen Hertha BSC erneut zum Klassenerhalt führen. 
Pal Dardai und Co-Trainer Admir Hamzagic springen ein, sollen Hertha BSC erneut zum Klassenerhalt führen.  Matthias Koch/imago

Zu groß ist das Entsetzen über die desolate Leistung beim 2:5 auf Schalke, der dicksten Chance, das Ruder im Kampf um den Klassenerhalt endlich rumzureißen. Während die direkten Konkurrenten aus Stuttgart, Hoffenheim und eben Schalke sich zusammenraufen, im Abstiegskampf Zähne zeigen und Moral beweisen, zerfiel Hertha in Gelsenkirchen in alle Einzelteile.

Pal Dardai und Hertha BSC brauchen vier Siege aus sechs Spielen 

Dardai wird den Hertha-Profis innerhalb von fünf Tagen das alles einimpfen müssen. Denn klar ist: Der ehemalige Mittelfeldantreiber ist bereits bei seinem ersten Spiel gegen den SV Werder Bremen (Sonnabend, ab 15.15 Uhr im KURIER-Liveticker) zum Siegen verdammt. 

Das wäre allerdings nur ein Anfang. Um dem ersten Abstieg nach elf Jahren noch von der Schippe zu springen, braucht Hertha insgesamt drei Heimsiege und einen Auswärtscoup. Nach Bremen müssen unbedingt auch die direkten Konkurrenten Stuttgart und Bochum besiegt werden. Dazu muss entweder beim FC Bayern, eher aber wohl beim 1. FC Köln oder am letzten Spieltag beim VfL Wolfsburg ein weiterer Dreier her.

Pal Dardai soll Hertha BSC erneut vor dem Abstieg retten

Gelingt das blau-weiße Fußballwunder, hat Hertha am Ende dieser Saison 34 Punkte auf dem Konto. Genug, um drinzubleiben oder sich zumindest erneut wenigstens in die Relegation zu retten.

Ein Himmelfahrtskommando, das Hertha Sandro Schwarz nach zuletzt sechs sieglosen Spielen nicht mehr zutraute. Dass Dardai es packt, darauf hoffen jetzt alle, die es mit Hertha BSC halten.

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