Gründe für den Aufschwung

Dardai impft Hertha BSC – und plötzlich steht die Null!

Die Blau-Weißen zeigen beim 1:0-Sieg gegen Borussia Mönchengladbach Tugenden, die ihr Trainer einst selbst als Spieler verkörperte.

Teilen
Alle für einen und alle gegen den Ball: Hertha BSC kämpfte sich gegen Borussia Mönchengladbach zum Sieg. 
Alle für einen und alle gegen den Ball: Hertha BSC kämpfte sich gegen Borussia Mönchengladbach zum Sieg. Imago

Was war das für ein Kampf! Der 1:0-Sieg gegen Gladbach lässt alle Hertha-Herzen höherschlagen. Die Blau-Weißen überzeugen in der Defensive mit Tugenden, die einst Trainer Pal Dardai als Spieler zwei Jahrzehnte verkörperte. Wille, Einsatz, Leidenschaft. Dardai impft Hertha – und plötzlich steht die Null. 

„Die Jungs haben gemeinsam gekämpft. Respekt und Glückwunsch an die Mannschaft“, freut sich Dardai nach dem gewonnenen Abnutzungskampf.

Sein Sohn Marton, nach dreiwöchiger Verletzungspause für Vize-Kapitän Niklas Stark (Adduktorenprobleme) in der Startelf, erklärt die Gründe für den Aufschwung: „Wir agieren geschlossen. Alle kämpfen hart, bis wir nicht mehr können.“

Lesen Sie auch: Hertha-Plan: Frisch frisiert wird Gladbach rasiert >>

Schwolow sieht enge Hertha-Ketten

Sinnbildlich für Herthas Leidenschaft: Mittelfeldabräumer Santiago Ascacibar setzt zur Grätsche an.
Sinnbildlich für Herthas Leidenschaft: Mittelfeldabräumer Santiago Ascacibar setzt zur Grätsche an.Imago

Weil das nach dem 2:1-Sieg in Frankfurt erneut über 90 Minuten klappte, kassierte Torhüter Alexander Schwolow zum ersten Mal in dieser Saison kein Gegentreffer. „Wir haben die Ketten eng gehalten. Das hat sich auch in den Zweikämpfen widergespiegelt“, freut sich der Keeper. Dardai verweist einmal mehr auf den späten und großen Umbruch im Sommer und lobt die „taktische Disziplin“ seiner Spieler.

Cunha und Lukebakio machen es möglich

Mit der hatten ja offenkundig Spieler wie Matheus Cunha (Atletico) und Dodi Lukebakio (Wolfsburg) so ihre Probleme. Weil nun keiner mehr stehen bleibt und alle stattdessen an einem Strang ziehen, funktioniert auch das Gegenpressing. Wie schon in Frankfurt überzeugten im Mittelfeld Santiago Ascacibar, Suat Serdar und Vladimir Darida mit ihrer Arbeit gegen den Ball. 

Gleichzeitig scheint Rückkehrer Prince Boateng der Mannschaft mehr als Mentor statt als Spieler auf dem Platz zu helfen. Dass der 34-Jährige, der 90 Minuten auf der Bank saß, dabei durchaus auf kuriose Motivationshilfen zurückgreift, verrät Siegtorschütze Marco Richter grinsend: „Er hat mir gesagt, dass ich ein schlechtes Spiel mache, aber ein Tor schieße. Also wollte ich ihm das Gegenteil beweisen.“

Lesen Sie auch: KURIER-Kommentar: Hoppla, Hertha BSC ist auf einmal mehr als nur ein Hashtag! >>

Hertha in Münster gefordert

Das Ausmisten und Umstellen haben sich also gelohnt. Dardai hofft, dass die eingefahrenen Punkte weiter Auftrieb verleihen. „So ein Erfolg ist wichtig für die Jungs – das gibt Selbstvertrauen.“

Im nächsten Schritt muss Hertha beweisen, dass die Spieler auch mehr mit dem Ball anfangen können, was bereits am Dienstag (18.30 Uhr) beim Viertligisten Preußen Münster in der zweiten Runde des DFB-Pokals nötig sein wird.

Lesen Sie hier alles über Hertha BSC >>