Dank Cunha: Hertha kriegt gegen Werder gerade so die Kurve
Die Blau-Weißen stolpern gegen Bremen mühevoll ins Spiel, liegen nach sieben Minuten schon 0:2 hinten und schaffen wie beim 3:3 in Düsseldorf ein grandioses Comeback

Erst pennen, dann rennen! Hertha BSC bleibt die Schlaftruppe der ersten Minuten. Im dritten Spiel nacheinander kassieren die Blau-Weißen frühe Gegentore. Immerhin wird der 0:2-Rückstand gegen den Tabellenvorletzten Werder Bremen noch aufgeholt. Matheus Cunha rettet mit seinem Tor zum 2:2 einen Punkt und Interimstrainer Alexander Nouri den Job.
„Wir haben die ersten zehn Minuten verschlafen. Das müssen wir in den nächsten Spielen abstellen“, gab Maxi Mittelstädt nach dem Abpfiff ehrlich zu. Erst durfte Bremens Josh Sargent in der 3. Minute einfach abziehen, weil Verteidiger Niklas Stark nicht konsequent eingriff. Der Ball landete im Netz zum 0:1. Vier Minuten später köpfte Davy Klaassen ungehindert zwischen Stark und Jordan Torunarigha zum 2:0 ein. Wie schon beim 0:5 gegen Köln und beim 3:3 in Düsseldorf ein früher Rückstand.
„Eine Erklärung habe ich dafür nicht, darüber müssen wir aber reden. Doch jetzt sind wir schon vor der Pause ins Spiel zurückgekommen“, sagte Vize-Kapitän Niklas Stark. Er war es auch, der dann in der 41. Minute zum Anschlusstreffer einköpfte.
Diesmal wurde es nach den ersten 45 Minuten nicht so laut in der Kabine wie noch in Düsseldorf, als Torwart Thomas Kraft das Wort ergriff.
Hertha erhöhte den Druck auf Werder und in der 61. Minute staubte Matheus Cunha zum 2:2 ab. Der Punkt war den Blau-Weißen zu wenig und sie griffen weiter an. Und hatten mal wieder Pech. Zunächst gab Schiri Guido Winkmann in der 79. Minute einen Handelfmeter, weil Bremens Niklas Moisander einen Schuss von Vladimir Darida an den halb angelegten Arm bekam. Nach Studium der Videobilder nahm Winkmann den Elfer dann aber zurück. Ärgerlich, aber okay!
So blieb es bei der Punkteteilung. Doch richtig zufrieden war keiner. „Das sind am Ende zwei verlorene Punkte, auch wenn wir mit zwei Toren zurücklagen“, so Marvin Plattenhardt. Hertha wartet jetzt seit sechs Heimspielen auf einen Sieg im Olympiastadion. Die nächste Chance ist das Derby gegen Union in zwei Wochen. Da muss ein Dreier her. Trainer Nouri war ein wenig erleichtert und lobte das Team: „Großartige Moral, großes Kompliment an die Mannschaft, wie sie sich zurückgefightet hat.“