Bruno Labbadia voller Elan beim Hertha-Training. Gegen seinen Ex-Klub VfB Stuttgart ist er besonders heiß. 
Bruno Labbadia voller Elan beim Hertha-Training. Gegen seinen Ex-Klub VfB Stuttgart ist er besonders heiß.  Foto: Contrast

Eigentlich soll es Sonnabend (15.30 Uhr) beim Heimspiel gegen den VfB Stuttgart eine Party für Herthas Trainer Bruno Labbadia geben. Ein Dreier wäre sein 100. Bundesliga-Sieg als Coach. Doch so einfach wird es nicht. Denn gestern war statt Festtag erst mal Testtag.

Donnerstag wurde bekannt, dass sich der französische Neuzugang Matteo Guendouzi (21) bei seinem Trip mit der französischen U21 mit Corona infiziert hat. Die bange Frage: Hat sich auf diversen Länderspielreisen noch ein blau-weißer Profi mit dem verdammten Virus angesteckt? Antworten konnten nur die Tests der zurückgekehrten Nationalspieler Matheus Cunha (Brasilien), Jhon Cordoba (Kolumbien), Omar Alderete (Paraguay), Vladimir Darida (Tschechien), Peter Pekarik (Slowakei), Dedryck Boyata, Dodi Lukebakio (beide Belgien) und Rune Jarstein (Norwegen) geben. Diese sind in der Bundesliga üblich, vorher darf kein Spieler in Kontakt mit anderen treten.

Bis in den frühen Nachmittag musste Labbadia auf die Ergebnisse der Abstriche warten. Zum Glück kamen alle ohne Corona zurück und waren beim Abschlusstraining dabei.

Labbadia hatte schon vorher angekündigt: „Erst da kann ich sehen, wie die Spieler den Reisestress weggesteckt haben. Die Spielvorbereitung ist alles andere als optimal. Wir müssen das Beste daraus machen.“

Das Schönste wäre natürlich ein Sieg gegen seinen Ex-Klub VfB Stuttgart. Denn damit steigt Labbadia in den „Klub der doppelten Hunderter“ auf. Als Trainer und als Spieler (126) über die magische Erfolgsmarke, das schafften bisher nur sechs Größen des deutschen Fußballs: Ex-Hertha-Coach Jürgen Röber (105/103), Winfried Schäfer (130/170), Ex-Hertha-Trainer Friedhelm Funkel (134/118), Felix Magath (231/160), Thomas Schaaf (235/141) und Jupp Heynckes (343/174).

Trainer-Gentleman Labbadia spielt die Tatsache genauso runter wie den Fakt, dass er gegen einen seiner Ex-Klubs spielt: „Ich hatte in Stuttgart eine erfolgreiche Zeit. Aber für mich ist das Spiel eine ganz normale Bundesliga-Partie.“

Ganz so normal ist das Heimspiel wegen der Corona-Umstände nicht. Dazu sind die Schwaben relativ gut in die Saison gestartet. Labbadia: „Der VfB hat den Schwung aus dem Aufstiegsjahr mitgenommen. Sie haben eine gute Mischung zwischen jungen und erfahrenen Spielern. Ein hartes Stück Arbeit, das auf uns zukommt.“ Also, Hertha-Profis, gebt Gas und schenkt eurem Trainer den 100. Sieg.