Hertha-Kapitän Dedryck Boyata überzeugte im ersten EM-Spiel für Belgien, ließ Russlands Artjom Dsjuba keinen Millimeter Platz.
Hertha-Kapitän Dedryck Boyata überzeugte im ersten EM-Spiel für Belgien, ließ Russlands Artjom Dsjuba keinen Millimeter Platz. AFP

Das dürfte Hertha BSC freuen! Abwehr-Chef und Kapitän Dedryck Boyata überzeugt zum EM-Auftakt beim 3:0-Sieg der Belgier gegen Russland. Statt nur als Reservist das Turnier auf der Bank zu erleben, spielt Boyata im Team von Chefcoach Roberto Martínez eine zentrale Rolle an der Seite der beiden Routiniers Jan Vertonghen und Toby Alderweireld. Herthas Verkaufskandidat dürfte seinen Marktwert damit deutlich steigern.

„Ein Grund, warum ich gegen Russland spielen durfte, war, dass ich körperlich stark bin und bereits gute Spiele gegen Artjom Dsjuba gespielt habe“, sagte Boyata am Sonntagabend bei der Pressekonferenz im Trainingscamp in Tubize.

Herthas Dedryck Boyata strotzt vor Selbstvertrauen

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Beim souveränen 3:0 gegen Russland (zwei Tore Romelu Lukaku und eins durch Thomas Meunier) hatte Boyata ein starkes Spiel gemacht, der Co-Gastgeber kam kaum zu Chancen. „Ich bin 30 Jahre alt und keine 19 mehr. Ich bin Kapitän meines Vereins. Ich bin schon jemand mit Erfahrung“, sagte der Verteidiger zu seinen Vorzügen, die offenbar auch seinen Nationaltrainer überzeugt hatten.

Auch Herthas Trainer Pal Dardai schätzt Boyatas Qualitäten. Allerdings war der Ungar kurz nach seinem erneuten Amtsantritt sauer, dass sein Kapitän trotz langer Verletzungspause für Belgien spielte – und danach prompt im Abstiegskampf wegen einer Blessur fehlte.

Kurz vor der EM kamen Gerüchte auf, wonach Boyata Hertha nach zwei Jahren wieder verlassen will. Das von Celtic Glasgow ablösefrei verpflichte Abwehr-Ass besitzt allerdings noch einen Vertrag bis 2022. Offen ist noch, wie Dardai zur neuen Saison in der Defensive plant.

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Dedryck Boyata kann Marktwert wieder steigern

Fest steht dagegen: Um noch eine Ablöse zu kassieren, heißt es also für den neuen Sportchef Fredi Bobic: verlängern oder verkaufen. Das Gute: Boyata könnte seinen zuletzt von zehn auf acht Millionen Euro geschrumpften Marktwert im Turnier wieder steigern. Denn angesichts der belgischen Personalsorgen winkt Boyata weitere Spielzeit.

Routinier Vertonghen bekam am Samstagabend in St. Petersburg einen Schlag auf den Knöchel und könnte gegen Dänemark am Donnerstag (18.00 Uhr/ZDF und MagentaTV) ausfallen. Auf der Außenbahn wird Timothy Castagne nach einem doppelten Augenhöhlenbruch gar das ganze restliche Turnier verpassen.

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