Millionen-Geschacher

Bobic-Prozess: Gerichtstermin platzt – erste Runde geht an Hertha BSC

Der gefeuerte Ex-Manager muss weiter auf seine Millionen warten. Herthas Anwälte stellten einen Befangenheitsantrag gegen den Richter.

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So schnell wird der gefeuerte Manager Fredi Bobic keine Millionen von Hertha BSC bekommen.
So schnell wird der gefeuerte Manager Fredi Bobic keine Millionen von Hertha BSC bekommen.imago images/Popow

Schmutzig ist es sowieso schon lange. Herthas gefeuerter Manager Fredi Bobic klagt gegen seine Kündigung im Januar bei Hertha BSC. Erst vor dem Arbeitsgericht, dann auch noch beim Landgericht. Der erste Termin sollte eigentlich am Donnerstag stattfinden, aber platzte mit Pauken und Trompeten. Herthas Anwälte zogen einen Joker und stellten einen Befangenheitsantrag gegen den zuständigen Richter.

Richter Dr. Tobias Oelsner beschäftigte sich seit Monaten um ein sogenanntes Urkundeverfahren vor dem Landgericht gegen Hertha BSC, welches die Anwälte von Bobic veranlasst hatten. Dieses solle dazu dienen, dass sich Bobic' eine Abfindung (es wären rund 3,5 Millionen Euro) nach seiner Kündigung durch einen Vollstreckungstitel sichert, bevor es zum Termin vor dem Arbeitsgericht im Februar 2024 kommt. Doch das passiert jetzt erstmal nicht.  

Befangenheitsantrag gegen Richter

Herthas Anwälte stellten eine Befangenheitsantrag gegen den Richter. Ein solcher Antrag kann gestellt werden, wenn ein Grund vorliegt, der Misstrauen gegen die Unparteilichkeit eines Richters rechtfertigt. Ein neuer Termin wurde noch nicht angesetzt, wie eine Gerichtssprecherin mitteilte. Aber aufgeschoben ist (noch) nicht aufgehoben.

Bobic muss erstmal weiter auf seine Millionen warten und der finanzschwache Verein verschafft sich Zeit, um über die Runden zu kommen. Fest steht aber jetzt schon: Das wird eine unversöhnliche Auseinandersetzung zwischen dem Ex-Manager und dem Verein. Hertha BSC kämpft ums finanzielle Überleben und Bobic hat mit dem Urkundenverfahren noch mehr Druck aufgebaut, anstatt in Ruhe den Arbeitsgerichtsprozess in fünf Monaten abzuwarten.