Langjährige Fans von Hertha BSC kennen das bittere Gefühl des Abstiegs: Doch am Sonnabend gegen Bochum soll es anders laufen.
Langjährige Fans von Hertha BSC kennen das bittere Gefühl des Abstiegs: Doch am Sonnabend gegen Bochum soll es anders laufen. Revierfoto/imago

Nein, so kann es nicht enden! Nicht diesen Sonnabend, nicht gegen den VfL Bochum. Hertha BSC muss den drohenden Abstieg mit aller Kraft vermeiden. Für Vereinsikone Pal Dardai, für Hertha-Legende Prince Boateng, vor allem aber für die Fans. Frei nach Herbert Grönemeyers Kultsong heißt das blau-weiße KURIER-Motto: Bloß kein Abstieg gegen Bochum – Hertha, ick häng’ an dir!

Wie sehr Hertha BSC die Berliner bewegt, ist beeindruckend. Angesichts der vielen Enttäuschungen, angesichts des Rumpelfußballs, angesichts der Unruhe und des drohenden Super-GAUs, des Lizenzentzugs, der das Gründungsmitglied der Bundesliga bis in die Regionalliga drücken würde.

Pal Dardai will Hertha-Sieg gegen Bochum für die Fans

Zuletzt kullerten bei den Fans von Hertha BSC 2012 Abstiegstränen. Das soll sich gegen Bochum nicht wiederholen.
Zuletzt kullerten bei den Fans von Hertha BSC 2012 Abstiegstränen. Das soll sich gegen Bochum nicht wiederholen. Revierfoto/imago

Nein, so darf es nicht enden. „Hertha, ick häng’ an dir“, denken sich auch wieder einmal weit über 60.000 Zuschauer, die am Sonnabend einmal mehr für eine Gänsehaut-Atmosphäre im Olympiastadion sorgen, ihr Team wie schon gegen Stuttgart bis zur letzten Sekunde mit einer Wucht nach vorne schreien und ihre bedingungslose Unterstützung mit einem neuen Zuschauer-Saisonrekord zementieren werden.

Deswegen fordert Dardai: „Das ist ein Highlight. Wir müssen für unsere Fans kämpfen und gewinnen. Jeder Spieler muss Respekt zeigen, hart arbeiten, voll fokussiert sein.“

Ein Abstieg von Hertha BSC mit Pal Dardai? Unvorstellbar! 

„Hertha, ich häng’ an dir“ passt wohl zu niemandem besser als zum Ungarn, dem blau-weißen Rekordspieler und zweimaligen Retter, der das diesjährige Himmelfahrtskommando aus purer Liebe zum Verein übernahm.

Unvorstellbar, dass Dardai, die ehrliche Haut, der Hertha vor allem ohne Schminke am liebsten mag und gekommen ist, um zu bleiben, am Sonnabend tief im Westend gegen Bochum absteigt.

„Hertha, ich häng’ an dir“, sagt Prince Boateng (36) seit er denken kann. Ein Abstieg auf den letzten Metern seiner Karriere, die den Jungen aus dem Wedding in die Weltspitze des Fußballs führte, passt da gegen Bochum so gar nicht ins Bild.

Nein, so darf es nicht enden. Vielmehr hat es der verlorene Sohn nach seiner Rückkehr mit einem Sieg, der Hertha noch einen Funken Hoffnung für den letzten Spieltag gibt, mit einem irren Showdown, der das kaum zu glaubende blau-weiße Wunder noch möglich macht, abzutreten.

Marvin Plattenhardt kann Hertha BSC gegen Bochum am Leben halten

„Hertha, ich häng’ an dir“ trifft auch auf Marvin Plattenhardt (31) zu, der seit neun Jahren Hertha die Treue hält und Dardai als Rekordspieler auf den Fersen ist, vom Absteiger 1. FC Nürnberg kam und es mit der Fahne auf der Brust zum Nationalspieler und Confed-Cup-Gewinner 2017 schaffte und trotz auslaufenden Vertrags gar nicht weg will.

Plattes linke Klebe ist Kult, in die Hertha-Geschichte geht sie ein, wenn er Bochum am Sonnabend noch mal einen direkten Freistoß verpasst und Hertha, längst seine Heimat, am Leben hält, sodass am kommenden Wochenende in Wolfsburg das Unmögliche doch noch wahrwerden kann.

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