Fredi Bobic hat gut Lachen. Die Chancen des Ex-Managers, juristisch gegen seine fristlose Kündigung bei Hertha BSC vorzugehen, stehen laut Experten gut. 
Fredi Bobic hat gut Lachen. Die Chancen des Ex-Managers, juristisch gegen seine fristlose Kündigung bei Hertha BSC vorzugehen, stehen laut Experten gut.  osnapix/imago

Hertha BSC kämpft sportlich ums Überleben. Doch Fußball spielt trotz der angespannten Lage im Westend gefühlt nur eine Nebenrolle. Erst sorgt der bevorstehende Verkauf der Klubanteile von Skandal-Investor Lars Windhorst für Schlagzeilen, jetzt geht Ex-Manager Fredi Bobic gegen seinen Rauswurf und die fristlose Kündigung vor. Bares für Wahres: Bobics Millionen-Konter trifft Hertha BSC ins Herz!

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Die Reaktion hat nicht lange auf sich warten lassen. Bobic wehrt sich gegen seine Freistellung und die von Hertha BSC in der Vorwoche ausgesprochene fristlose Kündigung. Gerichtssprecherin Dr. Andrea Baer bestätigte der Bild: „Dem Arbeitsgericht liegt eine Kündigungsschutzklage von Herrn Bobic vor – sowohl gegen die ordentliche als auch die außerordentliche Kündigung.“

Ganz klar: Bobic kämpft um sein Gehalt. Bis zum Ende seines Vertrags im Sommer 2024 stehen dem ehemaligen Manager rund vier Millionen Euro zu. Eine Kündigungsschutzklage ist dabei ein ganz normaler Schritt – und muss spätestens drei Wochen nach Zugang der Kündigung beim zuständigen Arbeitsgericht eingereicht werden. Passiert das nicht, ist die Kündigung auf jeden Fall wirksam – selbst wenn sie objektiv nicht gerechtfertigt war. 

Hertha BSC: Fredi Bobic geht gegen Kündigung vor 

Haben sich nach seinem Rauswurf bei Hertha BSC nicht mehr viel zu sagen: Ex-Manager Fredi Bobic (l.) und Präsident Kay Bernstein (M.).
Matthias Koch/imago
Haben sich nach seinem Rauswurf bei Hertha BSC nicht mehr viel zu sagen: Ex-Manager Fredi Bobic (l.) und Präsident Kay Bernstein (M.).

Bobic wahrt also seine Rechte – und hat laut vielen Experten im Zoff gegen Hertha BSC die besseren Karten. Jura-Professor Felix Hartmann von der FU Berlin und Topanwalt Dr. Axel Görg erklärten bereits im KURIER, dass sie bezweifeln, dass die fristlose Kündigung Bobics wegen „vereinsschädigenden Verhaltens“ vor dem Arbeitsgericht bestand hat.

Zur Erinnerung: Bobic war nach dem 0:2 im Derby gegen den 1. FC Union und nur Stunden vor seinem Rauswurf einen RBB-Reporter unmittelbar nach dem Interview angegangen: „Wenn du noch mal fragst, kriegst du eine gescheuert.“ Zuvor hatte ihn der Journalist unter anderem auf die Zukunft von Hertha-Trainer Sandro Schwarz angesprochen. Für seine verbale Entgleisung hatte sich Bobic im Anschluss entschuldigt. Er habe „zu emotional“ reagiert und der Spruch sei nicht so gemeint gewesen. „Das sollte man im Fußball kurz nach einem Spiel bitte nicht überbewerten.“

Hertha BSC: Schlammschlacht mit Fredi Bobic droht

Als Hertha nach dem Bobic-Rauswurf von dem Interview erfuhr, kündigte man dem Ex-Manager sogar fristlos. Der Grund liegt auf der Hand: Der klamme Klub will sich das hohe Gehalt des Managers sparen. Zuvor hatte Präsident Kay Bernstein erklärt, der Rauswurf Bobics sei „keine Kurzschlussreaktion“, sondern vielmehr „wohlüberlegt“ gewesen. Damals sagte Bernstein auch: „Wir sind weit weg davon, völlig im Streit auseinanderzugehen.“

Drei Wochen später haben sich die Vorzeichen um 180 Grad gedreht. Da Verhandlungen vor dem Arbeitsgericht grundsätzlich öffentlich sind, droht eine Schlammschlacht, die noch viel mehr Interna an die Oberfläche spülen könnte.

Klar ist: Bobics Millionen-Konter wird weiter für Unruhe sorgen und trifft Hertha BSC wohl auch finanziell mitten ins Herz.  

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