Auftrag erfüllt: Hertha BSC ballert sich den Krebs-Schock um Boëtius von der Seele!
Das Team von Trainer Sandro Schwarz musste vor dem Testspiel beim 1. FC Frankfurt die Hiobsbotschaft der Hodenkrebserkrankung von Jean-Paul Boëtius verdauen. Dennoch überzeugten beim 8:0-Sieg gleich mehrere bisherige Bankdrücker.

Auftrag erfüllt – und das unter schwersten Bedingungen. Cheftrainer Sandro Schwarz forderte für das Testspiel beim Oberligisten 1. FC Frankfurt (Oder), dass die zweite Reihe Dampf macht. Und die bisherigen Bankdrücker dieser Saison lieferten. Besonders Vladimir Darida (Dreierpack) und Myziane Maolida (Doppelpack) sammelten endlich mal wieder Pluspunkte. Selbstverständlich, Profi-Dasein hin oder her, war so ein Auftritt nicht. Hertha BSC ballert sich den Boëtius-Schock von der Seele!
Ja, die Reservisten wollten sich endlich beweisen. Doch richtig Vorfreude herrschte bei Hertha BSC auf das Duell beim Oberligisten aus Brandenburg nicht. Nur wenige Stunden vor dem Anpfiff hatte die Blau-Weißen die Hodenkrebserkrankung von Mittelfeldmann Jean-Paul Boëtius, der von allen nur „Djanga“ genannt wird, geschockt. Schwarz lobt: „Als Gruppe haben wir es gut gemacht, vor allem mit Blick auf die Nachricht von Djanga. Das war bemerkenswert.“
Hodenkrebs bei Jean-Paul Boëtius schockt Hertha BSC

Herthas neue Nummer 10 ist eine echte Frohnatur, steht für Freude am Fußball und am Leben, kam damit in kürzester Zeit nach seinem Wechsel im Sommer vom FSV Mainz verdammt gut an im Team. Doch nun erlebt er wohl einen der dunkelsten Momente seines bisherigen Lebens.
Bereits am Freitag soll Boëtius operiert werden. Ob danach wie bei Timo Baumgartl vom 1. FC Union und Dortmunds Sébastien Haller eine Chemotherapie nötig ist, ist unklar. Boëtius könnte aber auch Glück im Unglück haben und wie Hertha-Kollege Marco Richter mit dem Schrecken davonkommen.
Hertha BSC: Darida, Maolida und Ngankam sammeln Pluspunkte

Die positiven Beispiele von Baumgartl und Richter werden Boëtius helfen, hoffnungsvoll in die Zukunft zu blicken. Während Unions Verteidiger jüngst sein Startelf-Comeback feierte, erlebte Richter bei Hertha als Matchwinner in Augsburg eine märchenhafte Rückkehr.
Dass Richter so richtig gut drauf ist, zeigte er auch beim Test. Der Flügelflitzer eröffnete den Torreigen vor fast 4000 Zuschauern. Danach zeigte gleich eine Reihe von Herthaner, dass Schwarz mit ihnen rechnen kann. Mittelfeldmann Vladimir Darida, der auch in besten Zeiten kaum Torgefahr versprühte und in dieser Saison bisher nur mickrige 76 Minuten zum Einsatz kam, schnürte einen Dreierpack. Flügelstürmer Myziane Maolida, wegen vielen Verletzungen noch nie im Rhythmus und ein kleines Sorgenkind, knipste zweimal. Linksverteidiger Maxi Mittelstädt, derzeit deutlich von Kapitän Marvin Plattenhardt abgehängt, traf genau wie Fan-Liebling Jessic Ngankam, der nach erneuter Knie-Verletzung ein gutes Debüt feierte.
Hertha BSC: Konkurrenzkampf soll für ersten Heimsieg sorgen
Schwarz war von seinen fast vergessenen Stars angetan: „Auch die Jungs, die bislang weniger zum Einsatz kamen, sind sehr seriös aufgetreten. Wir waren gegen einen kompakten Kontrahenten und bei einer tollen Atmosphäre von der ersten Sekunde an zielstrebig.“
Damit ist klar: Schwarz hat vor dem Duell mit der TSG Hoffenheim (2. Oktober, 15.30 Uhr) die Qual der Wahl, wenn seine acht Nationalspieler zurückkehren. Konkurrenzkampf, der unbedingt für den ersten Heimsieg der Saison sorgen soll …
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