Auftrag an Hertha BSC: Macht’s einfach wie der 1. FC Union!
Strohhalm oder Stecker? Gegen den VfB Stuttgart ist das Team von Trainer Pal Dardai zum Siegen verdammt.

Jetzt zählt es! Hertha BSC will beim Alles-oder-nichts-Spiel gegen den VfB Stuttgart (Sonnabend, 15.30 Uhr) dem ersten Abstieg seit zehn Jahren noch von der Schippe springen. Klar ist: Mehr Druck geht nicht. Deswegen der Auftrag an Hertha BSC: Macht’s ein bisschen wie der 1. FC Union!
Cool, cooler, Pal Dardai. Herthas Cheftrainer plauderte vor dem Duell mit dem VfB entspannt aus dem Nähkästchen, erinnerte an zahlreiche Anekdoten und Hertha-Spieler der Vergangenheit und verkündete ganze sechsmal den blau-weißen Fahrplan im Saisonendspurt: „Vier Spiele, vier Siege. Ein schönes Motto, und nach dem werden wir erst einmal leben.“

Die Frage ist nur: Wie lange?
Über 30 Spiele hat Hertha BSC Anlauf genommen, um nun mit der größtmöglichen Hypothek der fast 131 Jahre alten Vereinsgeschichte ins Saisonfinale zu gehen. Vier Spiele, wobei bereits eine einzige Pleite das von Dardai zum dritten Mal übernommene Himmelfahrtskommando namens Klassenerhalt beendet.
Hertha BSC braucht eins der größten Wunder der Bundesliga-Geschichte
Klappt es nämlich nicht mit dem Dreier gegen Stuttgart und gewinnt Bochum in Mönchengladbach, gehen im Westend bereits frühzeitig die Lichter aus. Bei dann neun Punkten Rückstand und noch drei ausstehenden Spielen müsste Hertha auf eins der größten Wunder der Bundesliga-Geschichte hoffen.
Klar ist: Unmöglich sind Siege gegen Stuttgart, Köln, Bochum und Wolfsburg natürlich nicht. Das Problem: Hertha gewann in der ganzen Saison nur fünf Spiele, nicht einmal zweimal in Folge.
Auftrag an Hertha: Sei ein bisschen mehr wie der 1. FC Union
Damit Hertha auch nach dem 31. Spieltag weiter hoffen darf, würde Dardai und seinen Spielern – auch wenn es im Westend wehtut – die Wagenburgmentalität des 1. FC Union guttun. In Köpenick, wo die Champions League zum Greifen nah ist, wird nie gerechnet und vor allem werden nie Sprüche geklopft.
Schneiden sich Herthas Profis davon eine Scheibe ab, denken nur von Spiel zu Spiel, ja, von Sieg zu Sieg und machen zunächst mal einfach ihren Job gegen den VfB, dann greift Hertha BSC im Kampf um den Klassenerhalt nach dem letzten Strohhalm.
Geht es schief, dann ist nicht nur Dardais Motto frühzeitig beendet, sondern der insgesamt siebte und erste Hertha-Abstieg seit zehn Jahren so gut wie besiegelt.
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