Alex will’s wissen: Schwolow hofft auf ein doppeltes Hertha-Happy-End
Herthas Torhüter wird im Kampf um den Klassenerhalt zum entscheidenden Faktor. Seinen Ex-Kollegen vom SC Freiburg verspricht Alexander Schwolow einen großen Kampf.

Er wollte durchstarten und landete auf der Ersatzbank. Herthas Torhüter Alexander Schwolow hat sich sein erstes blau-weißes Jahr ganz anders vorgestellt. Vor dem Duell gegen seinen Ex-Klub SC Freiburg (Donnerstag, 18.30 Uhr) steht Schwolow aber wieder voll im Fokus – und hofft ein doppeltes Hertha-Happy-End.
Keine Frage, beim 1:1 in Mainz hielt Schwolow Hertha mit starken Paraden im Spiel. Für die noch ausstehenden fünf Spiele wird der Wiesbadener zum entscheidenden Faktor im Kampf um den Klassenerhalt.
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Alexander Schwolow musste schlucken
Danach sah es vor drei Monaten nicht aus. Statt des erhofften Karriere-Sprungs nach seinem Wechsel aus dem Breisgau folgte der Karriere-Knick, nachdem Trainer Pal Dardai als Nachfolger von Bruno Labbadia wieder auf den ehemaligen Stammkeeper Rune Jarstein setzte. „Ich habe ein paar Tage gebraucht, um das zu verdauen“, gibt Schwolow ehrlich zu.
Denn bisher ging es für den 28 Jahre alten Blondschopf stets steil nach oben. Umso bemerkenswerter, wie Schwolow die zwischenzeitliche Degradierung annahm: „An so einer Situation kannst du wachsen“, sagt er und erklärt: „Ich habe dann in den Kämpfermodus geschaltet, im Training noch mehr Gas gegeben, um den Trainer vor schlaflose Nächte zu stellen, wer der bessere ist.“
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Geduld war dennoch gefragt: Acht Spiele erhielt Jarstein den Vorzug – bis der Norweger kurz vor dem Derby schwer an Covid-19 erkrankte und diese Saison nicht mehr zurückkehren wird. „Als Rune krank wurde, musste ich nicht überlegen“, erklärt Dardai und lobt Schwolow. „Ich hatte zwar keine Probleme mit dem Einschlafen, aber Alex hat vom ersten Tag gut trainiert.“
Freundschaften müssen gegen Freiburg ruhen
Schwolows Einstellung imponiert Dardai. „Ich habe ihm am ersten Tag angeboten: ,Wenn du die Schnauze voll hast, kommst du zu mir‘“, verrät der Ungar. Doch Schwolow akzeptierte die Entscheidung, ordnete sein persönliches Schicksal für das gesamte Team unter. „Er musste leiden, so ist der Fußball. Aber er ist nicht nur als Sportler, sondern auch als Mensch intelligent. Respekt“, lobt Dardai.
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Das beweist Schwolow auch vor dem Duell mit den Ex-Kollegen, aus dem er keine große Sache machen will. Gelingt die Revanche für das Hinspiel (1:4), rückt der Klassenerhalt einen großen Schritt näher.
Schwolow verspricht alles für sein doppeltes Hertha-Happy-End zu geben, um nächste Saison als Stammkeeper weiter in der Bundesliga zu spielen: „Klar bin ich besonders heiß auf das Spiel und freue mich auf das Wiedersehen. Aber auf dem Platz ist keine Zeit für Freundschaften. Es geht auch nicht um mich. Wir brauchen Punkte. Alles andere ist irrelevant.“