Für Herthas Mittelfeldspieler Djanga Boetius wird das Derby gegen Union ganz besonders. Der Holländer trifft Urs Fischer wieder.
Für Herthas Mittelfeldspieler Djanga Boetius wird das Derby gegen Union ganz besonders. Der Holländer trifft Urs Fischer wieder. imago images/Contrast

Für Herthas Mittelfeldspieler Djanga Boetius (28) wird es das erste Derby gegen den 1. FC Union. Doch was viele nicht wissen: Es wird ein besonderes Stadtduell für den Holländer, denn es gibt ein Wiedersehen mit Unions Coach Urs Fischer (56). Boetius trainierte von 2015 bis 2017 unter dem Schweizer beim FC Basel. Aber der immer gut gelaunte Boetius hat nicht ganz so schöne Erinnerungen an die Zeit mit Fischer ...

Holländer und Fußball, da wird immer viel bis ins kleinste Detail zwischen Spielern und Trainer geredet. Jeder darf mal seine Meinung sagen. Mit diesem Umgang groß geworden, wechselte Boetius im Sommer 2015 von Feyenoord Rotterdam zum Schweizer Rekordmeister FC Basel. Da war gerade Fischer neuer Coach geworden.

Herthas Boetius über Unions Trainer: „In Holland diskutiert man, bei Fischer nicht“

Herthas Djanga Boetius spielte von 2015 bis 2017 für den FC Basel.
Herthas Djanga Boetius spielte von 2015 bis 2017 für den FC Basel. imago images/Geisser

„Bei mir war so das Problem: Du kannst in Holland mit einem Trainer diskutieren. Du kannst sagen, links spielen ist besser, obwohl er rechts sagt. Da wird sich auch mal angeschrien, aber danach ist wieder gut. Das war halt anders mit Urs Fischer. Deswegen hat es am Ende nicht immer geklappt. Das war meine Lehre daraus“, erklärt der Mittelfeldstratege.

Als junger Spieler musste Boetius sich oft von Fischer anhören, dass er nur stürmt, aber zu wenig nach hinten geht. „Er hatte Angst, dass ich nicht sofort mitverteidige. Ich war ein junger Spieler. Ja, bei Basel hatten wir 80 Prozent Ballbesitz. Da musste ich nicht so viel für die Defensive machen. Dann hat er immer gesagt: ,Du musst schneller zurücklaufen‘. Das hat mir vielleicht damals ein paar Mal gefehlt“, erklärt er mit knapp sechs Jahren Abstand und gewonnener Erfahrung.

Hertha-Star Boetius lobt Union-Coach: „Fischer macht einen guten Job“

Unions strenger Coach Urs Fischer kann auch anders. Bei den Meisterfeiern mit dem FC Basel 2016 und 2017 gab es die Bierdusche.
Unions strenger Coach Urs Fischer kann auch anders. Bei den Meisterfeiern mit dem FC Basel 2016 und 2017 gab es die Bierdusche. imago images/Geisser

Fischer hat ihm also etwas beigebracht und Boetius erklärt: „Jetzt bin ich sehr aktiv in der defensiven Arbeit. Als wir uns mal wieder getroffen haben, sagte Urs Fischer zu mir: ,Djanga, du bist ein anderer Spieler geworden‘. Ja. das hat er gesagt.“ Klingt wie ein Kompliment. Und Djanga gibt es auch zurück an den Trainer: „Er macht bei Union einen richtig guten Job. Das muss man einfach sagen.“

Gab es in Berlin schon mal ein Treffen, seit Boetius im August 2022 zu Hertha kam? Boetius: „Kontakt? Nein, das kriegen wir nicht hin. Aber wir sehen uns ja jetzt im Olympiastadion wieder. Das ist mein erstes Derby. Ich hoffe, dass nach dem Spiel Berlin einfach blau-weiß ist.“

Wenn Djanga ordentlich in der Defensive arbeitet, könnte es ja klappen. Aber das würde Fischer dann wirklich zum ersten Mal richtig ärgern ...

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