Blau-weißer Transfersommer

Das Hertha-Problem: Mit wenig Geld viel Mittelfeld

Hertha BSC sucht eine konstante Achse im Mittelfeld. Das war die Hauptschwachstelle der vergangenen Saison.

Author - Wolfgang Heise
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In diesem Sommer soll es endlich klappen. Diego Demme vom SSC Neapel soll Herthas Mittelfeld verstärken.
In diesem Sommer soll es endlich klappen. Diego Demme vom SSC Neapel soll Herthas Mittelfeld verstärken.Imago Images/Flash Press Agency

Egal, wer neuer Hertha-Trainer wird. Der Mann muss es nächste Saison schaffen, dass die Blau-Weißen ein konstantes Mittelfeld haben. Das war das Hauptproblem in der Spielzeit 23/24. Ex-Coach Pal Dardai sprach es oft an. Jetzt soll die Qualität in diesem Mannschaftsteil erhöht werden. Das Problem: Hertha braucht mit wenig Geld viel Mittelfeld.

In der Transfernot-Situation im vergangenen Sommer wurden der Grieche Andreas Bouchalakis (30) und der Schwede Bilal Hussein (24) geholt, dann im Winter noch Aymen Barkok (26). Doch überzeugen konnten alle drei nicht. In der Not spielten die Verteidiger Marton Dardai, Pascal Klemens, Deyovaisio Zeefuik und Jeremy Dudziak als Sechser. Es herrscht akuter Handlungsbedarf, um wirklich oben mitzuspielen und eine Chance auf den Bundesliga-Aufstieg zu haben. Nur mit einer konstanten Achse ist das möglich.

Demme im zweiten Anlauf?

Diego Demme (32) sollte schon vor zwölf Monaten vom SSC Neapel kommen, klappte nicht. Diesmal sieht es besser aus. Sein Vertrag bei den Süditalienern läuft aus. Er soll ablösefrei verpflichtet werden. Problem: Demme hat in Neapel fast eine ganze Saison nicht gespielt. Er muss sofort Vollgas in der Sommervorbereitung geben.

Doch der ehemalige RB-Leipzig-Profi ist nicht der einzige Kandidat. Hertha bietet auch bei Michael Cuisance (24) mit. Der Franzose, der sich beim FC Bayern nicht durchsetzen konnte, ist Spieler des italienischen Zweitligisten FC Venezia, war vergangene Saison an Zweitliga-Absteiger VfL Osnabrück ausgeliehen. Cuisance hat noch einen Vertrag bis 2025 bei den Italienern und wird Ablöse kosten.  Das kann Hertha nur stemmen, wenn andere Spieler verkauft werden.

Heidenheims Sessa ist ablösefrei

Hertha BSC ist an Mittelfeldspieler Kevin Sessa vom FC Heidenheim dran.
Hertha BSC ist an Mittelfeldspieler Kevin Sessa vom FC Heidenheim dran.Imago Images/MIS

Machbarer scheint da eher ein Vertrag für Kevin Sessa (24) von Bundesligist FC Heidenheim. Der gebürtige Stuttgarter mit argentinischen Wurzeln bekam keine Kontraktverlängerung und kostet auch keine Ablöse. Er spielte für Heidenheim ein Jahr Bundesliga und sechs Jahre Zweite Liga. Erfahrung hat er für das Unterhaus.

Einen Mittelfeldspieler hat Hertha auf alle Fälle sicher. Ibrahim Bradley (19) kam bereits im Winter aus der Akademie von Arsenal London. Der Engländer wurde für ein halbes Jahr bei der U23 als Eingewöhnungsphase eingesetzt. Er soll jetzt den Sprung zu den Profis schaffen. Das gilt auch für die Mittelfeldtalente Julius Gottschalk (17) und Selim Telib (18) aus der U19.