Schwingt die Axt über Hertha BSC: Ex-Trainer Felix Magath kritisiert den Klub und prophezeit den Abstieg. 
Schwingt die Axt über Hertha BSC: Ex-Trainer Felix Magath kritisiert den Klub und prophezeit den Abstieg.  ULMER Pressebildagentur/imago

Er muss es wissen! Felix Magath, noch im vergangenen Jahr Retter von Hertha BSC, prophezeit den Blau-Weißen diese Saison den Abstieg. Für den 69 Jahre alten Trainer-Guru, der nach dem geschafften Klassenerhalt in der Relegation gerne Cheftrainer bei Hertha BSC geblieben wäre, ist der Klub nach „jahrelanger schlechter Vereinsführung“ einfach fällig. Selbst der neue Präsident Kay Bernstein kommt bei Magath nicht gut weg.

Magath räumt seinem Ex-Klub Hertha BSC im Abstiegskampf der Bundesliga keine großen Chancen mehr ein. „Fast alle haben die Berliner schon abgeschrieben, auch für mich ist Hertha so gut wie abgestiegen“, schreibt Magath in seiner Kolumne für den Kicker.

Felix Magath (69) rettete Hertha BSC vergangene Saison vor dem Abstieg. Diese Spielzeit sieht er für die Blau-Weißen schwarz.
Felix Magath (69) rettete Hertha BSC vergangene Saison vor dem Abstieg. Diese Spielzeit sieht er für die Blau-Weißen schwarz. Revierfoto/imago

Bereits in der vergangenen Spielzeit, als Magath – durchaus pikant – noch Cheftrainer von Hertha BSC war und die Zeichen offensichtlich auf Trennung standen, ließ Magath kaum ein gutes Haar an Hertha. Damals bezeichnete er die angetretene Rettungsmission als den schwierigsten Job seiner Karriere. „Diese Mannschaft war keine Mannschaft“, erklärte er und urteilte nach nur kurzer Zeit: „Den Verein muss man grunderneuern.“

Felix Magath mit Knallhart-Urteil über Hertha BSC 

Dennoch rettete Magath Hertha in der Relegation – ausgerechnet gegen seinen Herzensklub Hamburger SV – vor dem Absturz in die Zweite Liga. Für den Klassenerhalt erhielt er vom damaligen Manager Fredi Bobic einen Millionenbonus, eine Vertragsverlängerung hingegen bekanntlich nicht. Auf Magath folgte im Sommer Sandro Schwarz, der vor zwei Wochen seinen Posten für Pal Dardai bereits wieder räumen musste.

Fast genau ein Jahr später fällt Magath wieder ein Knallhart-Urteil: Bei Hertha habe man in den vergangenen Jahren „nie an einem Strang“ gezogen, „man war ständig mit sich selbst beschäftigt“. Magath sieht zwei Lager. Die einen „wollten den Big City Club, die anderen ihren Verein behalten. Leidtragende waren vor allem die Trainer, die erschwerte Bedingungen vorfanden.“

Felix Magath kritisiert Zeitpunkt des Rauswurfs von Fredi Bobic 

Der vom Nachfolger von Werner Gegenbauer ausgerufene „Berliner Weg“ von Bernstein sei zwar „sinnvoll“, nur vom Zeitpunkt völlig falsch. Magath: „In dieser schwierigen Saison im Januar oder Februar die Philosophie zu verändern und den Sportchef (Bobic, d. Red.), aber nicht den Trainer auszutauschen, war sowohl vom Zeitpunkt her fraglich als auch nicht konsequent genug.“

Was Hertha noch Hoffnung macht? Die schier aussichtslose Situation: Vor dem ultimativen Endspiel gegen den VfB Stuttgart am Samstag (15.30 Uhr/Sky) ist Hertha BSC mit sechs Punkten Rückstand auf den VfB und einen Nicht-Abstiegsplatz bei nur noch vier Spielen zum Siegen verdammt. Magath: „Sie stehen mit dem Rücken zur Wand – vielleicht kann das noch mal Energie freisetzen. Pal Dardai strahlt Ruhe aus, das ist wichtig.“

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