Abschiedsgeschenk vom Skandal-Investor: Lars Windhorsts Ja-Wort ist für Hertha BSC 50 Millionen Euro wert
Der neue Investor 777 Partners steht kurz davor, dringend nötiges Geld in den Verein zu pumpen – wenn Windhorst mitspielt.

Hertha braucht einen langen Atem. Auf dem Rasen, wo man nach dem 1:4 in Dortmund wieder auf einem direkten Abstiegsplatz steht und wohl bis zum Saisonende um den Klassenerhalt zittern muss. Und im Hinterzimmer, wo der Deal mit 777 Partners verhandelt wird. Die US-Firma, die die Anteile von Skandal-Investor Lars Windhorst übernehmen will, soll nach langem Poker bereit sein, weitere 50 Millionen Euro als blau-weiße Soforthilfe zu zahlen – wenn Windhorst denn mitspielt.
Seit mehr als drei Monaten wird gesprochen, gefeilscht und gerechnet. Jetzt sollen endlich die Rahmenbedingungen des Deals stehen und Hertha BSC das so dringend benötigte frische Geld bescheren!
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Nach den vielen Finanzspritzen von Windhorst sei 777 Partners laut dem Kicker bereit, nochmals 50 Millionen Euro in den Verein zu pumpen. Dafür erhält die Firma im Gegenzug weitere 10,3 Prozent der Anteile an der Hertha BSC GmbH & Co. KGaA (nicht am Verein).
Hertha-Deal mit 777 Partners: Lars Windhorst hat das letzte Wort
Damit würde das Private-Equity-Unternehmen aus Miami insgesamt 75 Prozent der KG-Anteile besitzen. Vorausgesetzt Windhorsts Tennor-Holding, die 64,7 Prozent der Anteile hält, stimmt dem Deal auch zu.
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Das Problem: Da Windhorst selbst nur 20 Prozent der Anteile der Tennor-Tochter Peil Investment hält, müssen auch die anderen Anteilseigener dem Verkauf zustimmen. Und: Bereits Ende 2021 erklärte ein Gericht Windhorsts Tennor-Firma für insolvent, hob das Urteil sechs Wochen später allerdings wieder auf. Sollte Windhorst erneut in Zahlungsschwierigkeiten kommen, könnte ihm ein Hertha-Verkauf egal sein – das Geld würde ja an seine vielen Gläubiger und nicht in seine Tasche fließen.
Hertha BSC: Lars Windhorst droht Mega-Verlust
Kurzum: Vieles bleibt bei Windhorst undurchsichtig. Die Erfahrungen mit Windhorst – ob bei Hertha oder in der freien Wirtschaft – haben gezeigt: Sicher ist ein Windhorst-Deal wirklich erst, wenn die Tinte auf den Verträgen trocken ist.
Klar ist auch: Windhorst droht ein Mega-Verlust. Der Skandal-Investor, der nach viel Tamtam spätestens seit dem Spionage-Skandal zur Persona non grata bei Hertha BSC wurde, butterte seit 2019 unfassbare 374 Millionen Euro in den Verein und soll jetzt, keine vier Jahre später, nur noch rund 50 Prozent der Kohle wiedersehen.
777 Partners: Hertha BSC braucht dringend neue Millionen
Als sicher gilt, dass Windhorst diesmal das Kleingedruckte lesen wird, nachdem man bei seinem Einstieg nach KURIER-Informationen selbst bei Hertha BSC überrascht war, dass Windhorst den Millionen-Deal ohne Garantien, Bedingungen und vor allem Mitspracherecht unterschrieb.
Für Hertha BSC wäre der Verkauf enorm wichtig. Damit Ruhe einkehrt, vor allem aber würde das frische Geld den erneuten Millionenverlust im aktuellen Geschäftsjahr einigermaßen auffangen.
Hertha BSC: 777 Partners kennt sich im Fußball aus
Präsident Kay Bernstein geht offen mit den prekären Zahlen (alleine vergangene Saison machte Hertha BSC ein Minus von 80 Millionen Euro) um und kündigte schon Mitte November an: „Sei es Fremd- oder Eigenkapital, eigene Anleihen, der Verkauf weiterer Anteile – nichts ist ausgeschlossen. Da kann alles passieren. Es ist ein Marathon, und wir sind an Kilometer fünf.“
Was zwischenzeitlich aufgrund der vielen Wasserstandsmeldungen, die nicht nur Ex-Manager Fredi Bobic brutal nervten, wie die längste Zielgerade der Welt aussah, scheint nun tatsächlich ein Ende zu finden. Aus Hertha-Sicht besteht neben der frischen Kohle auch weiterer Grund zur Hoffnung: Mit 777 Partners bekommen die Blau-Weißen nach Tennor und KKR erstmals einen Investor, der sich tatsächlich in der Fußballbranche auskennt – wenn Windhorst denn mitspielt.
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