So sieht ein Matchwinner aus: Jurgen Ekkelkamp kam, sah und drehte für Hertha das Spiel gegen Greuther Fürth. 
So sieht ein Matchwinner aus: Jurgen Ekkelkamp kam, sah und drehte für Hertha das Spiel gegen Greuther Fürth.  dpa

Balsam für die blau-weiße Seele! Hertha BSC kommt langsam, aber sicher auf Touren, gewinnt durch eine Energieleistung mit 2:1 (0:0) gegen Greuther Fürth und klettert durch den zweiten Dreier in Folge in der Tabelle nach oben. Allen voran dank Zugang Jurgen Ekkelekamp, der einen Traumeinstand feierte. 

Doch der Reihe nach. Die eigentliche Marschroute gab Trainer Pal Dardai unmittelbar vor Spielbeginn am Dazn-Mikrofon vor: „Heute wollen wir gewinnen, heute müssen wir gewinnen.“ Gleichzeitig war er selbst neugierig, wie sich der erste Saisonsieg (3:1 in Bochum) auf seine Mannschaft ausgewirkt hat: „Nach zehn bis 15 Minuten werden wir sehen, ob der neue Modus da ist, oder ob es so ist wie letzte Woche.“

Die Antwort: Als hätten seine Schützlinge beim Interview gelauscht und die Uhr danach gestellt, legten sie ihre Vorsicht exakt nach einer Viertelstunde ab und kombinierten sich mit viel Leidenschaft nach vorne.

Serdar und Maolida treiben Hertha an

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Vor allem Suat Serdar, beflügelt von seinem Doppelpack in Bochum, und Flügelflitzer Myziane Maolida, von Dardai vor der Partie nur als Joker gehandelt, rissen mit Tempo, Finesse und guten Laufwegen immer wieder Lücken in die Fürther Abwehr.

Bis auf einen gefährlichen Schuss von Serdar, den er aus 16 Metern knapp neben den rechten Pfosten setzte (16.), blieben Torchancen allerdings Mangelware, auch weil die noch sieglosen Gäste geschickt verteidigten und sich keineswegs versteckten.

Hertha stand aber stabil, ließ auch keine Torchancen zu, nachdem Kapitän Dedryck Boyata mit dick bandagiertem Oberschenkel vom Platz humpelte (26.). Für ihn kam der erst 17 Jahre alte Linus Gechter, der nach seinem Liga-Debüt in Bochum nun auch seine Heimpremiere feiern durfte.

Angetrieben von den 21.372 Zuschauern im Olympiastadion startete Hertha in die zweite Halbzeit – und bekam nach nur neun Minuten die kalte Dusche. Deyo Zeefuik verteidigte zu ungeschickt, traf Jeremy Dudziak am Knöchel. Schiedsrichter Tobias Stieler blieb keine Wahl, als auf den Punkt zu zeigen. Branimir Hrgota verwandelte den Elfmeter (57.).

Jurgen Ekkelkamp braucht nur eine Minute 

Den Schock verdaute Hertha schnell – auch dank dem goldenen Händchen von Dardai. Der Ungar brachte sofort Davie Selke und Ekkelenkamp für Prince Boateng und Ishak Belfodil. Und der niederländische U21-Nationalspieler brauchte nur eine Minute, um einen Traumeinstand zu feiern. Mit einem wuchtigen Kopfball aus rund sieben Metern erzielte der Drei-Millionen-Zugang von Ajax Amsterdam den Ausgleich nach einer Ecke (61.).

Auch danach stimmte die in der vergangenen Saison so schmerzhafte vermisste Mentalität. Hertha legte alles rein, spielte sich in einen wahren Rausch und erzwang den so wichtigen Siegtreffer. Marco Richter flankte scharf in den Fünfmeterraum, wo Ekkelenkamp mit der Fußspitze an den Ball kam und das Eigentor von Maximilian Bauer provozierte (79.) und so für das wichtige Punkte-Polster nach dem Fehlstart in der Tabelle sorgte.

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