Kasse leer, Kader voll
1. FC Union im Vorteil: Hertha-Boss Fredi Bobic hängt in der 40-Millionen-Warteschleife
Hertha BSC will den Kader umkrempeln. Doch passiert ist bisher wenig. Der KURIER erklärt, warum.

Es ist ein echtes Dilemma. Herthas Sportchef Fredi Bobic kündigte an, diesen Sommer den Kader erneut kräftig umzukrempeln. Doch passiert ist seitdem eher wenig. Vielmehr hinkt Hertha BSC bereits vor dem Saisonstart dem 1. FC Union erneut hinterher. In Sachen Transfers steht es derzeit 6:3 für den Rivalen aus Köpenick. Herthas Problem: Bobic hängt in der 40-Millionen-Warteschleife!
Kasse leer, Kader voll. So lässt sich die Situation im Westend kurz und knapp beschreiben. Deswegen hatte Bobic direkt nach der Rettung in der Relegation angekündigt, dass kein Spieler unverkäuflich sei. Bobic: „Wir müssen mehr einnehmen als ausgeben.“
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Auch ohne Verkauf lotste Herthas Sportchef bisher drei Profis nach Berlin. Die Verteidiger Filip Uremovic (Rubin Kasan), Jonjoe Kenny (FC Everton) und Torhüter-Talent Tjark Ernst (Bochum) – allesamt natürlich ablösefrei.
Hertha BSC wartet auf viele Millionen

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Das Trio ist aber nicht das Einzige, das bei Hertha zum Saisonstart aufschlägt. Von den in der vergangenen Saison zehn verliehenen Profis (auch um die Gehaltskosten zu drücken) kehren Stand jetzt neun (!) zurück. Einzig Arne Maier bleibt beim FC Augsburg und bringt Hertha fünf Millionen Euro ein.
Die meisten Rückkehrer haben keine Hertha-Zukunft, sind aber noch richtig viel wert: Stürmer Kris Piatek (Florenz, 12 Mio.), Abwehrmann Omar Alderete (Valencia, 10 Mio.), Angreifer Dodi Lukebakio (Wolfsburg, 7,5 Mio. Euro), Flügelflitzer Javairo Dilrosun (Bordeaux, 6 Mio.), die Verteidiger Jordan Torunarigha (Gent, 5 Mio.) und Deyo Zeefuik (Blackburn, 3 Mio.) sowie Stürmer Daishawn Redan (Zwolle, 1 Mio.).
Piatek-Poker kostet Fredi Bobic Zeit und Schnäppchen

Bedeutet: Bobic hängt in der 40-Millionen-Warteschleife. Erst wenn er viele von den Spielern verkauft hat, kann er selbst auf Shoppingtour gehen. Der Poker kostet Zeit – und Bobic damit auch mögliche Schnäppchen auf dem Transfermarkt.
Immerhin: Zwar wollen weder Florenz noch Valencia die Kaufoptionen für Piatek (15 Mio.) und Alderete (7,5 Mio.) ziehen. Dennoch wollen die Italiener Piatek, der mit kolportierten 5,5 Millionen Euro pro Jahr absoluter Spitzenverdiener bei Hertha ist, unbedingt halten. Und auch für Alderete gibt es früher oder später Knete.
Zum Ladenhüter droht Lukebakio zu werden, der in Wolfsburg genauso enttäuschte wie bei Hertha. Interesse am Belgier soll in seiner Heimat bestehen. Allerdings nur in Form einer erneuten Leihe. Dilrosun bewarb sich nach mieser Bordeaux-Bilanz zumindest im Saisonendspurt (sechs Spiele: zwei Tore, drei Vorlagen) um eine zweite Hertha-Chance.
Hertha BSC: Ein Neuanfang ist bisher nicht in Sicht
Einen neuen Anlauf wagt Alexander Schwolow dagegen nicht. Der einstige Stammkeeper ließ sich am Mittwochabend wie erwartet zu Schalke 04 für ein Jahr ausleihen. Richtig Kohle bringt Bobic der Deal nicht. Immerhin spart sich Hertha aber die Gehaltskosten.
Weiteres (unerwartetes) Geld winkt Hertha für Santiago Ascacibar (6,5 Mio.). Der Gift-Gaucho weilt noch in seiner Heimat Argentinien – und träumt davon, für Argentiniens Kult-Klub Boca Juniors zu spielen: „Ich möchte wirklich einen Tapetenwechsel. Die Sichtbarkeit, die dir Boca bietet, bekommst du nicht von vielen Mannschaften in Deutschland oder Europa.“
Kurzum: So lukrativ manche Deals noch werden könnten, im Moment hängen Bobic und Hertha in der Luft. Hoffnung macht, dass der Transfermarkt noch bis 1. September geöffnet ist. Ein wirklicher Neuanfang unter Cheftrainer Sandro Schwarz ist derzeit aber noch nicht in Sicht.
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