Laut Schlafexperten ist es am gesündesten, auf dem Rücken zu schlafen. Die verschiedenen Schlafpositionen sagen auf viel über die Gesundheit aus.
Laut Schlafexperten ist es am gesündesten, auf dem Rücken zu schlafen. Die verschiedenen Schlafpositionen sagen auf viel über die Gesundheit aus. imago/Shotshop

Der Schlaf soll – klar – der Entspannung dienen. Am liebsten schlafen wir also in einer Position, die sich für uns bequem anfühlt. Doch nicht jeder Schlafposition ist gleichermaßen gesund. Viele gesundheitliche Probleme entstehen, wenn wir am wenigsten damit rechnen: im Schlaf. Lesen Sie hier, was Ihre Schlafgewohnheiten über Ihre Gesundheit verraten. Und wie Sie womöglich besser schlafen ...

Lesen Sie auch: Wetter-Prognose: Die Großwetterlage kippt – endlich Regen und Temperatur-Absturz! So nass und kalt wird es bei Ihnen >>

Schlafen in Seitenlage – rechts oder links ist entscheidend

Über 60 Prozent der Menschen sind Seitenschläfer – die Seitenlage ist damit die beliebteste Schlafposition.

Sie sind Seitenschläfer und schlafen bevorzugt auf der rechten Seite? Dann brauchen Sie sich über Magenschmerzen, Verdauungsprobleme und Sodbrennen nicht wundern. Der Grund ist unsere Physiologie: Wer auf der rechten Seite schläft, bei dem kann Magensäure besonders leicht in die Speiseröhre zurückfließen. Auch die Arbeit der Bauchspeicheldrüse wird erschwert, weil der Magen auf sie drückt. Rechtsschläfer leiden deshalb doppelt so häufig unter Sodbrennen und Verdauungsproblemen wie Linksschläfer, beweist eine Studie, die im Journal of Clinical Gastroenterology veröffentlicht wurde.

Lesen Sie auch: Wasserverbrauch senken, Garten retten: Was Sie JETZT tun können, damit Ihr Garten die extreme Trockenheit übersteht >>

Besser und viel gesünder ist es also, auf der linken Seite zu schlafen – nicht nur dem Magen zuliebe. Denn unsere Hauptschlagader ist nach links gebogen und das Blut kann in dieser Schlafposition leichter nach oben gepumpt werden. Beim Schlafen auf der rechten Seite wird mehr Druck auf das Herz und die Lunge ausgeübt. Bei Linksschläfern dagegen zirkuliert das Blut besser und die Atmung ist freier, so schlafen Sie entspannter.

Lesen Sie auch: Horoskop für Freitag, den 12. August 2022: So wird Ihr Tag heute – laut Ihrem Sternzeichen >>

Auf der Seite zu schlafen ist nicht immer gesund – es kommt auf die genaue Position an.
Auf der Seite zu schlafen ist nicht immer gesund – es kommt auf die genaue Position an. imago/YAY Images

Schlafen in Embryostellung – ideal ist anders

Auf der Seite schlafen ist nicht gleich auf der Seite schlafen. Es gibt Menschen, die sich dabei komplett zusammenrollen – wie ein Embryo im Körper seiner Mutter. Mit angewinkelten Armen und Beinen – oft bis zur Brust herangezogen – bekommt man aber ziemlich leicht Nacken- und Rückenschmerzen. Die Wirbelsäule wird über einen langen Zeitraum viel zu stark gekrümmt, dadurch können sich die Bandscheiben schlechter regenerieren. Auch das Atmen ist erschwert, weil die Organe komprimiert werden.

Gesünder ist es, wenn das oben liegende Bein leicht angewinkelt über dem ausgestreckten unteren Bein liegt. So wird die Lendenwirbelsäule perfekt entlastet.

Schlafen in Bauchlage – besser nicht

Sie schlafen am liebsten auf dem Bauch? Wenn Sie dann am nächsten Morgen nicht ausgeschlafen sind, brauchen Sie sich eigentlich nicht wundern. Denn von allen Schlafpositionen ist auf dem Bauch schlafen wohl die ungesündeste. Die natürliche S-Kurve der Wirbelsäule wird in der Bauchlage nicht gestützt, sondern sogar abgeflacht. Der Rücken – insbesondere die Lendenwirbelsäule – wird dadurch stärker belastet, sodass auf lange Sicht fast unvermeidlich Rückenschmerzen entstehen.

Ein weiteres Problem: Man muss den Kopf immer entweder weit nach rechts oder nach links drehen. Da kommt es leicht zu Nackenschmerzen, erst recht, wenn man noch dazu ein ungeeignetes (zu weiches und zu hohes) Kissen benutzt. In der Bauchlage werden Bauch und Brust zudem gegen die Matratze gedrückt, was die Atemfreiheit einschränkt und so die Qualität des Schlafes verringert.

Übrigens: Menschen mit Alkoholproblemen schlafen besonders häufig und gern auf dem Bauch, wie Untersuchungen zeigen. Demnach schlafen Menschen, die viel Alkohol trinken, oft mit dem Gesicht tief ins Kissen vergraben.

Die beste Schlafposition bei Rückenschmerzen ist das Schlafen auf dem Rücken.
Die beste Schlafposition bei Rückenschmerzen ist das Schlafen auf dem Rücken. imago/Westend61

Schlafen in Rückenlage – bei Rückenschmerzen die optimale Position

Experten sind sich einig, dass das Schlafen auf dem Rücken besonders gesund ist. Es ermöglicht freies und unbeschwertes Atmen und entlastet Nacken und Rücken. Die beste Schlafposition bei Rückenschmerzen ist also – so paradox es klingt – die Rückenlage. Denn in dieser Position wird die Wirbelsäule mit der richtigen Matratze optimal unterstützt und kann sich so gut regenerieren.

Doch auch die Rückenlage hat als Schlafposition einen Haken. Rückenschläfer schnarchen oft. Beim Schlafen erschlaffen die Rachenmuskeln. Liegt der Schläfer dabei auch noch auf dem Rücken, kann die Zunge etwas in den Rachen zurückfallen, die Atemwege verengen sich. Es kann zu Schlafaussetzern, sogenannter Schlafapnoe, kommen. Damit steigt das Risiko für Bluthochdruck und hohem Puls, was wiederum das Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall begünstigt.

Übrigens: Wenn Sie als Rückenschläfer gern auf einem hohen Kissen liegen, haben Sie vermutlich Herz- oder Lungenprobleme. Diese Schlafposition erleichtert nämlich die Funktion von Herz und Lunge, während bei flachem Schlafen das Atmen einfach zu anstrengend wäre, um zu entspannen.

„Wenn Sie das Schlafen auf dem Rücken lernen wollen, stabilisieren Sie Ihren Körper am besten auf beiden Seiten mit Kissen. So verhindern Sie, dass Sie sich im Schlaf ungewollt auf die Seite rollen“, rät Schlafberater Bjoern Steinbrink.

Nicht in einer Schlafposition zu verharren, ist am allerbesten

Wichtig ist: Bei den Schlafpositionen ist Abwechslung angesagt. Es ist nicht nur normal, sondern sogar notwendig, dass wir uns im Schlaf bewegen – im Durchschnitt drehen wir uns in der Nacht etwa 20-mal. „Durch die Bewegung werden die Gelenke und Muskeln gleichmäßig entlastet und es wird dafür gesorgt, dass ein gleichmäßiger Druck aus allen Richtungen auf die Wirbelsäule ausgeübt wird, den sie für ihre Regeneration benötigt“, erklärt Schlafexperte Bjoern Steinbrink.