Vom Schnarchen zum Herzinfarkt

Tödliche Gefahr: So bedrohlich kann Schnarchen sein! DAS können Sie gegen die nächtlichen Atemaussetzer tun

Über Schnarcher machen sich viele lustig. Dabei kann das Sägen in der Nacht lebensbedrohliche Ausmaße annehmen!

Teilen
Schnarchen belastet Beziehungen, doch es können sogar lebensbedrohliche Atemaussetzer entstehen.
Schnarchen belastet Beziehungen, doch es können sogar lebensbedrohliche Atemaussetzer entstehen.imago/Monkey Business

Eine der häufigsten Todesursachen, die von Medizinern bei im Schlaf verstorbenen Menschen angegeben wird, lautet Herzstillstand. Das ist eigentlich keine Diagnose, sondern eine banale Feststellung, denn in aller Regel haben Tote keinen Herzschlag mehr. Doch was zu dem Herzstillstand geführt hat, wird nur untersucht, wenn Zweifel an einer natürlichen Todesursache bestehen. Experten vermuten, dass weit häufiger als offiziell registriert dahinter eine sogenannte Apnoe stecken könnte: Ein Atemstillstand, der innerhalb von vier bis fünf Minuten zum Tode führen kann. 

Schlafapnoe: Die extreme Form des Schnarchens kann lebensbedrohlich sein

Die Schlafapnoe ist eine extreme Ausprägung des Schnarchens, die nur erkannt wird, wenn sich die Betroffenen in Behandlung begeben. Doch Schnarchen ist schambehaftet, gilt bei Vielen immer noch als Tabu. Schätzungen reichen bis zu 60 Prozent Schnarchern bei Männern und 42 Prozent bei der Frauen: Meistens bleibt das Schnarchen zumindest für einen selbst  schnarchen. Rund ein Drittel der Männer gehören demnach zu den lauten Schnarchern. Bei Frauen waren es 21 Prozent.

Dabei geht es nicht nur um die Lautstärke, die Partner oftmals um den Schlaf bringt. Hinter dem Schnarchen kann eine lebensbedrohliche Atemstörung stecken: Es geht um die sogenannte Schlafapnoe. Dabei sind die Atemwege verengt oder verstopft. Die Folge: sehr lautes Schnarchen und teils lebensbedrohliche Atemaussetzer.

Schnarchen: Müdigkeit am Tag, Risiko für Schlaganfall und Herzinfarkt steigt

Betroffene wachen in der Nacht häufiger kurz auf. Das kann sich auf die Leistungsfähigkeit am Tag auswirken. Und es gibt Langzeitfolgen: So steigt etwa das Risiko für Schlaganfälle und Herzinfarkte, die im Extremfall tödlich enden können.

Wie Betroffene oft leidvoll erfahren, sind herkömmliche Mittel gegen das Schnarchen wie beispielsweise Nasenpflaster oftmals nicht so erfolgreich wie erhofft. Gegen die lebensbedrohlichen Auswirkungen setzen Experten dagegen auf Prävention: Sich bewegen statt lange auf der Couch zu sitzen, dadurch lässt sich nächtlichen Atemaussetzern beim Schlafen vorbeugen. Mit mehr körperlicher Aktivität im Alltag kann man das Risiko einer Schlafapnoe reduzieren, wie die Deutsche Lungenstiftung mit Blick auf eine Studie aus den USA erklärt. 

Behandlungsansätze bei Schlafapnoe sind unter anderem das Tragen von Mund-Nasen-Masken (CPAP-Therapie) oder Unterkieferschienen beim Schlafen. Auch operative Eingriffe können eine Option sein. (www.lungenaerzte-im-netz.de) Ratsuchende Betroffene sollten sich an eine Hals-Nasen-Ohren-Praxis wenden. Im Bedarfsfall wird die Patientin oder der Patient in einem Schlaflabor untersucht. Dabei werden Atemaussetzer protokolliert. Ein Ärzteteam kann aus den Ergebnissen einen bedarfsgenauen Behandlungsplan entwickeln, um das Risiko von bedrohlichen Schnarch-Nebenwirkungen zu minimieren.