Zwei Menschen suchen Nähe zueinander.
Zwei Menschen suchen Nähe zueinander. Imago/Addictive Stock

Menschen sind soziale Wesen und als solche lieben wir es zu kuscheln – auch, wenn einige es vielleicht aus falsch verstandener Männlichkeit, Härte und Stolz nicht zugeben wollen. Doch Wissenschaftler haben herausgefunden: Kuscheln ist nicht nur ein schöner Zeitvertreib, sondern verdammt gesund und schützt vor Krankheiten.

Kuschelhormon Oxytocin erfüllt viele wichtige Aufgaben im Körper

Grund dafür ist das Kuschelhormon Oxytocin, das auch Bindungshormon genannt wird und zahlreiche wichtige Funktionen in unserem Körper einnimmt. Darunter: Die Stärkung des Immunsystems und die Förderung der Sozialkompetenz.

Gebildet wird das Hormon im Hypothalamus, einer Region im Zwischengehirn. Einmal in den Körper ausgeschüttet, sorgt es dort für körperliches Wohlbefinden, verringert Angst und Agressionen, fördert das Vertrauen zu anderen Menschen. Es sorgt dafür, dass Stress abgebaut wird und verringert das Schmerzempfinden.

Kuschelhormon Oxytocin hilft auch bei der Geburt

Daher spielt das Hormon auch bei der Geburt eine große Rolle. Bei gebärenden Menschen bringt das Hormon unter anderem die Gebärmutter dazu, sich zusammenzuziehen und damit die Wehen einzuleiten. Die schmerzlindernde Wirkung ist hier auch hilfreich. Das erklärt auch den Namen des Hormons, den Oxytocin kommt aus dem Altgriechischen und bedeutet: Schnelle Geburt. Anschließend kann das Hormon auch den Milchfluss fördern.

Lesen Sie jetzt auch: Für einen mediterranen Balkon: Mit DIESEN Tipps pflegen Sie Ihr Olivenbäumchen im Topf richtig >>

Durch gegenseitige Berührungen stößt der Körper das Kuschelhormon Oxytocin aus.
Durch gegenseitige Berührungen stößt der Körper das Kuschelhormon Oxytocin aus. Imago/Shotshop

Lesen Sie jetzt auch: Nicht ausgeschlafen? Dann ist DAS vielleicht auch Ihr (Schlaf-)Problem! >>

Freigesetzt wird das Hormon bei Hautkontakt, besonders stark ist der Ausstoß beim Orgasmus. Ein niedriger Oxytocinspiegel wurde bei autistischen Kindern festgestellt, die große Probleme mit sozialen Kontakten haben. Wissenschaftler haben einen direkten Zusammenhang zwischen dem Oxytocin-Spiegel und dem Ausmaß sozialer Kompetenz beobachtet.

Kuschelhormon Oxytocin: So hilft es dem Körper

Wo das Kuschelhormon Oxytocin aber ausreichend im Körper vorhanden ist, ist es eine echte Wunderwaffe: Neben den zwischenmenschlichen Beziehungen ist es auch gut für den Schlaf, und eben auch fürs Immunsystem. Denn die Ausschüttung dieses Hormons sorgt dafür, dass vermehrt Killerzellen produziert werden. Killerzellen sind Zellen des Immunsystems, die Krebszellen oder von Krankheitserregern befallene Zellen erkennen und bekämpfen. Bei ihnen handelt es sich meist um T-Zellen oder NK-Zellen. Sie wehren Viren und Bakterien ab.

Untersuchungen haben gezeigt, dass Menschen, die viel Nähe genießen, seltener an Erkältungen leiden als Menschen, die weniger Berührungen ausgesetzt sind. Ein Allheilmittel, dass die moderne Medizin ersetzt, ist das Kuschelhormon aber nicht. Es kann lediglich den Kampf gegen Erreger unterstützen. Heißt: Kuscheln Sie gerne so viel Oxytocin in Ihren Körper wie sie können, bei ernsthaften Beschwerden, sollten Sie aber einen Arzt aufsuchen!

Lesen Sie auch: Kolumne: Ein Schlüsselbund, eine Jugendherbergs-Disko und eine Schulabschlussfahrt >>