Gesundheitsgefahr

Lagern Sie Medikamente auf KEINEN Fall hier

Medikamente im Badezimmer? Das kann Ihre Gesundheit gefährden! Lesen Sie hier, was Experten raten und wie Sie das Beste aus Ihren Tabletten bekommen.

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Medikamente im Badezimmerschrank
Medikamente im BadezimmerschrankScience Photo Library/imago

Bewahren Sie – wie so viele Haushalte – Ihre Arzneimittel im Badezimmer auf? Da gehören sie nicht hin! Denn im Bad ist es warm und feucht. Das kann nicht nur die Qualität beeinflussen, sondern sogar schädlich für die Gesundheit werden.

Wie Medikamente aufbewahren? DAS sagt der Experte

„Trocken und kühl“ lautet das Motto zur Aufbewahrung von Medikamenten. Bewahren Sie Arzneimittel lichtgeschützt in ihrer Originalverpackung auf – sowohl im Blister als auch in der Schachtel. Auf dem Beipackzettel steht die optimale Lagertemperatur, meistens eine Raumtemperatur von 15 bis 25 Grad. Achten Sie darauf, die Medikamente nie der Hitze oder direktem Sonnenlicht auszusetzen, das heißt: nicht im Auto oder in der Strandtasche zurücklassen.

Ganz wichtig ist auch die Aufbrauchfrist. Bestimmte Arzneimittel wie zum Beispiel Augentropfen, Nasensprays oder angerührte Salben können nach dem Öffnen Keime bilden. Arzneimittel haben kein Mindesthaltbarkeitsdatum, sondern ein Verfallsdatum. Danach kann ihre Wirkung nicht mehr garantiert werden. Entsorgen Sie abgelaufene Arzneimittel direkt über den Restmüll. Kippen Sie niemals Reste in Spüle oder Abfluss – das gefährdet die Umwelt.

Sorgen Sie außerdem dafür, dass Kinder nicht an die Arzneimittel gelangen. Dafür bietet sich zum Beispiel ein kleiner abschließbarer Schrank oder Arzneikoffer an.

Dosierhilfen sind praktisch, wenn man mehrere Medikamente einnehmen muss, stellen aber keine sichere Lagerung dar.
Dosierhilfen sind praktisch, wenn man mehrere Medikamente einnehmen muss, stellen aber keine sichere Lagerung dar.blickwinkel/imgo

Vorsicht bei Lagerung von Aspirin & Co!

Viele nehmen Brausetabletten mit dem Wirkstoff Acetysalicylsäure (ASS) gegen Schmerzen ein. Achtung: Werden diese zu warm aufbewahrt, blähen sie in der Folie. Die Tabletten zersetzen sich und riechen dann säuerlich nach Essig. In diesem Fall sollten Sie diese nicht mehr einnehmen. Grundlegend gilt: Sollten sich Verpackungen aufblähen, starke Gerüche entwickeln, Tabletten Risse bilden, Flüssigkeiten austrocknen, sich trüben, ausflocken oder Gels, Cremes, Salben und Zäpfchen sich verflüssigen oder verfärben – sehen Sie von einer Einnahme des Arzneimittels ab und lassen Sie sich in Ihrer Apotheke vor Ort beraten.

Medikamente in der Pillenbox lagern – eine gute Idee?

Wenn man mehrere Arzneimittel einnimmt, können Dosierhilfen praktisch sein. Patientinnen und Patienten können ihre Tabletten für jeden Tag der Woche einordnen. Aber Vorsicht: „Manche Brause- und Schmelztabletten oder Weichgelantinekapseln können schon nach kurzer Zeit Luftfeuchtigkeit binden. Sie quellen auf und verlieren ihre Qualität“, erklärt Brückner. Dazu gehören zum Beispiel der Cholesterinsenker Fluvastatin oder der Wirkstoff Natriumvalporat zur Behandlung von Epilepsie. Steht auf der Packungsbeilage „vor Feuchtigkeit schützen“, belässt man die Tabletten bis zur Einnahme am besten in Blister und Schachtel. Wer ganz sichergehen will, schneidet die Tabletten mit Blister ab und sortiert sie so in die Pillenbox ein.

DAS gilt bei magensaftresistenten Tabletten

Manche Tabletten sind mit einem speziellen Überzug versehen. Dieser verhindert, dass die Kapseln ihre enthaltenden Wirkstoffe bereits im Magen freisetzen. Bei bestimmten Arzneimitteln dienen die Umhüllungen dazu, unerwünschten Nebenwirkungen wie etwa Übelkeit und Erbrechen durch eine Reizung der Magenschleimhaut vorzubeugen. Andere Arzneimittel sollen erst gezielt im Dünn- und Dickdarm wirken. „Es ist deswegen ratsam, magensaftresistente Tabletten mindestens 30 bis 60 Minuten vor dem Essen einzunehmen“, erklärt Thomas Brückner. „Ganz wichtig: Sie sollten weder geteilt, zerkleinert noch gekaut werden.“