Diese jung gebliebene ältere Dame hat Spaß an Bewegung und Sport.
Diese jung gebliebene ältere Dame hat Spaß an Bewegung und Sport. imago/Westend61

Liebe Leserinnen und Liebe Leser, haben Sie auch schon das eine oder andere Zipperlein an sich bemerkt? Im Herbst des Lebens beginnen die Einschränkungen und können den Alltag beeinträchtigen. Man sagt, ab 60 Jahren tut sich viel im Körper und es geht spürbar bergab.

Zuletzt wurde 2003 untersucht, wie viele Menschen über 65 Jahre noch vollständig gesund sind. Es waren 7,1 Prozent der Frauen und 9,4 Prozent der Männer. Auch heute würde so eine Untersuchung wohl kaum anders ausfallen. Jeder Zweite über 65 Jahren hat einen zu hohen Blutdruck, jeder Dritte Herzkreislauf-Erkrankungen und jeder Fünfte hat Diabetes. 65-70jährige nehmen täglich bis zu drei ärztlich verordnete Medikamente ein. Schnell könnte man hier denken: das ist dann halt so. Alt werden ist nichts für Feiglinge. Aber nein! Wer gesund alt werden will, hat die Würfel selber in der Hand.

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Eine positive Einstellung zum Altern verlängert das Leben um 7,5 Jahre

Als erstes sollten wir eine positive Einstellung zum Altern entwickeln. Hilfreich ist hier ein Dankbarkeitsritual. Sich selber mindestens einmal täglich sagen und dabei ein Gefühl der Dankbarkeit empfinden, wie schön es ist, dass man „ein Dach über dem Kopf hat“, genug zu essen und dass man gesund ist. Auch was man selber schon geleistet und geschafft hat. Die Gedanken beeinflussen unser Leben. Eine positive Einstellung zum Altern kann das Leben um 7,5 gute Jahre verlängern.

Sport trotz innerem Schweinehund? Spielerisch neue Bewegungen machen!

Wenn Sie so wie ich, womöglich auch ein Sportmuffel sind, gibt es jedoch viele Möglichkeiten, sich im Alltag ausreichend zu bewegen. Denn Bewegung ist ein großer Baustein des ultimativen Jungbrunnens. Raus dann aus alten Gewohnheiten! Etwas Neues spielerisch ausprobieren und sich mal anders bewegen. Beim Spaziergang rückwärts und seitwärts gehen, einfach mal sprinten statt spazieren. Auf einem Bein hüpfen.

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Die Treppe runterkraxeln, so wie früher, als wir Kinder waren. Mal mit rechts oder links die Zähne putzen. Mit zwei Zitronen jonglieren. Das vernetzt unser Gehirn neu. Übungen kann doch jeder überall für sich neu erfinden. Täglich in Bewegung sein und etwas tun, dass Freude macht. Man fühlt sich freier, auch wenn man altert. Wichtig dabei ist eigentlich nur: nie aufgeben!

Essen Sie mehr Gemüse und machen Sie Pausen zwischen den Mahlzeiten

Der zweite große Baustein des Jungbrunnens ist natürlich unsre Ernährung. Blutfett und Blutzucker zu hoch, und auch das schlechte Cholesterin kann langfristig schwere gesundheitliche Folgen haben. Jeder hat es inzwischen mindestens schon einmal gehört, und es bleibt wahr: Fleisch und tierisches Eiweiß haben einen höheren Nährwert als pflanzliche Kost. Wir Ältere brauchen aber ja nicht mehr so energiereiche Nahrung.

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Also greifen Sie mehr zu Gemüse und Obst. Pflanzliche Ernährung ist besser für gesundes Altern. Vor allem aber legen Sie Pausen beim Essen ein. Fasten oder Intervall-Fasten ist der sichere Weg zum gesunden. Denn jedes Kilogramm, das man verliert, senkt den Blutdruck. Weniger Energie über die Nahrung ist die Formel für die bedeutendste Bremse des Alterungsprozesse.

Power-Napping entspannt und hält jung

Der dritte große Baustein, um gesund alt zu werden: entspannen Sie! Täglich. Einfach mal kurz aufs Sofa legen und die Beine hoch. Ein Power-Napping gibt Energie und Durchhaltvermögen. Liebe Leserinnen und leser, weitere Tipps und Anregungen finden Sie hier im Buch „Die Jungbrunnenformel“ von Sven Voelpel

Ihre Sabine Stickforth

KURIER-Autorin Sabine Stickforth schreibt jeden Dienstag über das Leben über 50 in Berlin.
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