Gesetzliche Krankenkassen werden im nächsten Jahr teurer
Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) erwartet fünf Milliarden Euro Mehreinnahmen, aber das Defizit liegt bei 17 Milliarden.

Auf die Versicherten der gesetzlichen Krankenkassen kommen 2023 höhere Beiträge zu. Der durchschnittliche Zusatzbeitrag solle um 0,3 Prozentpunkte steigen, kündigte Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) am Dienstag in Berlin an.
Genaue Erhöhung wird im Herbst festgelegt
Der Zusatzbeitrag liegt gegenwärtig im Durchschnitt bei 1,3 Prozent, würde auf 1,6 Prozent des jeweiligen Bruttolohns steigen. Der neue Beitrag wird durch einen Schätzerkreis im Herbst endgültig festgelegt. Der Gesamtbeitrag inklusive Zusatzleistung beträgt durchschnittlich aktuell 15,9 Prozent. Arbeitnehmer und -geber tragen jeweils die Hälfte.
Die Erhöhung soll bis zu fünf Milliarden Euro einbringen und Teil eines Pakets zur Deckung eines 17-Milliarden-Defizits werden. Weiterhin sollen die Kassen einen Steuerzuschuss von von zwei Milliarden Euro und ein Darlehen des Bundes über eine Milliarde Euro erhalten.
Pflegekassen leeren sich
Die Kassen haben auch an anderer Stelle Not: Während die Corona-„Bürgertests“ von Donnerstag an 3 Euro kosten, bleiben sie unter anderem für Bewohner von Altenpflegeheimen zunächst bis November kostenlos. Das werde der Pflegeversicherung schaden. Ohne zusätzliche Steuerzuschüsse würde sich das für 2022 vorhergesagte Defizit von 2,3 auf 3,3 Milliarden Euro erhöhen.